Studie des Deutschen Kulturrats

5 Fakten zu Frauen in der Kunst

Courtesy of the artist
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Der Feminismus der vierten Welle ist da. Seine Protagonistinnen nutzen ihren Körper als Waffe im Kampf um weibliche Selbstbestimmung, darunter auch die argentinische Künstlerin Amalia Ulman. Ihre Arbeiten sind aktuell auf der 9. Berlin Biennale zu sehen und werden in der Sommerausgabe von Monopol vorgestellt

Aus der Serie "Excellences & Perfections", 2015

Kunst und Kultur sind fortschrittlicher als der Rest der Gesellschaft? Was die Geschlechtergerechtigkeit angeht, ist das ein Mythos. Das beweist jetzt eine soziologische Studie des Deutschen Kulturrats. Hier einige Fakten

1) Das Interesse von Frauen an der Kunst ist riesig: Im Studienbereich Kunst und Kunstwissenschaft beträgt der Anteil der Studentinnen 81 Prozent. Der Anteil weiblicher Lehrender ist auf 54 Prozent angestiegen. Aber: Der Anteil von Frauen in der Leitung von Kunstmuseen beträgt 34 Prozent.

2) 55 Prozent der Studierenden der Bildenden Kunst sind weiblich, auch der Anteil der Frauen bei den Lehrenden ist auf 37 Prozent gestiegen.  Aber: unter fünf Prozent der Kunsthochschulen werden von einer Frau geleitet.

3) Der Anteil von Werken von Künstlerinnen, die bei der Art Cologne 2014 gezeigt wurden, beträgt 30 Prozent.

4) Weibliche Selbstständige im Bereich Bildende Kunst, die in der Künstlersozialkasse versichert sind, verdienen im Durchschnitt 27 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Der so genannte Gender Pay Gap ist damit in der Kunst sogar noch höher als der Einkommensunterschied im Durchschnitt aller Berufsgruppen, der in Deutschland auf 23 Prozent beziffert wird.

5) Die goldene Himbeere für das frauenfeindlichste Gremium in der Kunst räumt die Bayerische Akademie der Schönen Künste ab: In der Sektion Bildende Kunst weist sie einen Frauenanteil von 5 Prozent auf.

Die Studie: "Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge", von Gabriele Schulz, Carolin Ries, Olaf Zimmermann u.a., Berlin 2016

Einen Schwerpunkt zu Frauen in der Kunst finden sie in der Sommerausgabe von Monopol

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