Monster-Ausstellung in Nürnberg

Germanisches Nationalmuseum schaltet nach Kritik Horrorvideos ab

Nach Kritik von Besuchern zeigt das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg in seiner Monster-Ausstellung vorerst eine Videoinstallation mit drastischen Filmszenen nicht mehr

Das sagte die Museumssprecherin Sonja Mißfeldt am Montag und bestätigte damit Medienberichte. In der Videoinstallation "Under over sideways down" (2008) der Künstler Heidrun Holzfeind und Christoph Draeger waren auf drei Bildschirmen knapp 100 Ausschnitte aus Horrorstreifen der letzten Jahrzehnte zu sehen. Darunter seien auch Szenen aus Filmen gewesen, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind, sagte Mißfeldt. Besucher hatten kritisiert, dass Kinder und Jugendliche dort Dinge sehen könnten, die sie verstören.

"Schon bei der Eröffnung haben sich Besucher an den Kurator und unseren Direktor gewandt. Und es gab einen Eintrag ins Besucherbuch", sagte Mißfeldt. Nun überlege sich das Museum, wie es die Installation weiter zeigen könne, ohne dass Kinder zufällig darüber stolpern - etwa mit einem Vorhang und dem Hinweise auf den Jugendschutz.

Christoph Draeger sagte Monopol, dass er und Heidrun Holzfeind nicht über die Entscheidung des Museums informiert wurden. Sie unterstützen es aber, "dass die Installation mit einem Disclaimer und separat gezeigt wird. Sie ist für Kinder unter 16 sicher ungeeignet." Das haben die beiden Künstler dem Museum bereits vor Ausstellungseröffnung mitgeteilt.

Die Installation war bereits im vergangenen Jahr in der Ausstellung "Unterwelten" in Dortmund zu sehen gewesen. Damals habe es keinen besonderen Schutz gegeben. (dpa/monopol)