Nach Zeigen des Hitlergrußes

Jonathan Meese erhält Strafbefehl

Ob sich der 43-Jährige vor Gericht in Kassel verantworten müsse, sei noch nicht klar, sagte am Montag eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Hessen. Meese könne den Strafbefehl akzeptieren und eine Geldstrafe zahlen. Wenn er allerdings dagegen vorgehe, werde vor Gericht verhandelt. Der 43-Jährige hatte vor rund einem Jahr in einem öffentlichen Gespräch zum Thema «Größenwahn in der Kunst» die «Diktatur der Kunst» gefordert und den Arm zu der verbotenen Geste gehoben.

In einem Interview mit Monopol (Ausgabe 4/2012) sagte Meese einige Wochen vor der Veranstaltung: "Mit Symbolen muss man spielen. Aber das ist dann noch keine Ironie. Es ist humorvoll, zum Lachen. Es ist doch kein Problem, mit einem Hakenkreuz zu spielen. Ich bin doch kein Voodoo-Mann, der meint, dass ein Hakenkreuz böse sei." Auf die Frage, ob das Symbolische real wird, wenn ein Neonazi den Hitlergruß zeigt, antwortete Meese: "Wenn es real wird, dann ist es real! Wenn er das im Namen der Kunst macht: okay. Aber das machen die ja nicht. Das sind Realitätsfanatiker, die können diesen Sprung gar nicht machen."

Der Strafbefehl sei ergangen, weil der Künstler "Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" verwendet habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hatte über das Gespräch in einem Video berichtet.

Die Bayreuther Festspiele haben den Künstler im vergangenen Jahr als Regisseur für die Oper "Parsifal" verpflichtet. Geplant ist die Inszenierung für 2016. (dpa/monopol)