Davide Dorminos Whistleblower-Arbeit

Skulptur für Meinungsfreiheit in Dresden

Die Ostrale und der italienische Künstler Davide Dormino setzen in Dresden mit der Skulptur "Anything to say?" ein Zeichen für eine Kultur der Offenheit und Wahrheit

In prominenter Gesellschaft kann bis Mittwoch jeder auf dem Dresdner Theaterplatz öffentlich seine Meinung äußern. Der freie Stuhl in der Skulptur des italienischen Künstlers Davide Dormino lädt ein, sich neben die lebensgroßen Bronzefiguren der Whistleblower Edward Snowden, Julian Assange und Chelsea Manning zu stellen. "Es ist ein Monument der Meinungsfreiheit", sagte der Bildhauer am Montag über seine Arbeit "Anything to say?".

Sein Aufruf "Stell' dich auf den Stuhl, mach' ein Foto und zeig es der Welt - das ist deine Statue" richtet sich an Politiker und Meinungsmacher, aber auch an Bürger und Besucher. Noch vor der Enthüllung sprang ein Tourist auf den leeren Stuhl und griff zum Sprachrohr.

Dresden ist die zweite Station der Plastik auf Weltreise zwischen Berlin und Paris. In der Elbestadt will Dormino gemeinsam mit der Ostrale, der Internationalen Ausstellung zeitgenössischer Künste, ein Zeichen für eine Kultur der Offenheit und Wahrheit setzen. Die Plastik macht zugleich auf die diesjährige Ausgabe der Schau (10. Juli bis 27. September) aufmerksam, zu der 250 Künstler aus aller Welt erwartet werden.