Monopol-Interview

Adam Szymczyk: "Ich stehe zu dieser Documenta"

Foto: Andri Pol
Foto: Andri Pol
Adam Szymczyk Anfang November in Basel.

Adam Szymczyk, der künstlerische Leiter der 14. Documenta, sieht trotz schwerer Vorwürfe von den Medien und aus der Politik keinen Grund, an seiner Ausstellung in Athen und Kassel zu zweifeln

"Ich stehe zur Documenta 14", sagt er im Monopol-Interview. In dem in der Ausgabe 12/2017 abgedruckten Gespräch nimmt der Kurator zum ersten Mal nach Ablauf der Ausstellung und dem Bekanntwerden ihres Millionendefizits ausführlich Stellung. "Wenn jemand die Documenta für gescheitert hält, finde ich das auch in Ordnung. Ich habe kein Problem mit dem Scheitern. Eine Ausstellung sollte die Bedingungen ihrer Entstehung offenlegen und nicht einfach 'ein Erfolg' sein", sagt der 47-Jährige.

Die Empörung über eine finanzielle Lücke in Höhe von über 5 Millionen Euro, die kurz vor dem Ende der Ausstellung am Standort Kassel bekannt geworden ist, hält er für übertrieben. Für die Skandalisierung des Defizits, das mit 15 Prozent vom Gesamtetat nicht außergewöhnlich hoch sei, macht Szymczyk mehrere Faktoren verantwortlich, die außerhalb seines Verantwortungsbereichs liegen.

Doch trotz der aggressiven Kritik macht er sich weder um das Ansehen der Documenta noch um seinen eigenen Ruf als Ausstellungsmacher Sorgen, da heftige Debatten zu jeder Ausgabe gehörten: "Das ist Teil des Dramas der Documenta: die immer wieder neue Aufführung der Möglichkeit oder Unmöglichkeit der nächsten Ausgabe."