Venedig-Biennale 2017

Anne Imhof bespielt Deutschen Pavillon

Die Frankfurter Künstlerin Anne Imhof wird Deutschland auf der kommenden Venedig-Biennale vertreten.

"Eigens für den Pavillon entwickelt Imhof seit Mai dieses Jahres eine raum- und zeitgreifende Arbeit", heißt es in einer Mitteilung des Auswärtigen Amts von Donnerstag. Die 1978 in Gießen geborene Künstlerin, die 2015 den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst gewann, mache mit ihren Performances "den Raum zwischen Körper und Realität sichtbar, in dem unsere Persönlichkeit überhaupt erst entsteht."

Anne Imhof wurde ausgesucht von Susanne Pfeffer, der Direktorin des Kasseler Fridericianums und Kommissarin des Deutschen Pavillons. Die 57. Internationale Kunstausstellung in Venedig dauert von 13. Mai bis 26. November 2017. Der beste Landesbeitrag zur Biennale wird mit dem Goldenen Löwen gekrönt. Die letzte Auszeichnung hatte Deutschland 2011 für Arbeiten von Christoph Schlingensief gewonnen, die Susanne Gaensheimer als Kuratorin des Deutschen Pavillons ausgewählt hatte.

Anne Imhof, die an der Frankfurter Städelschule studierte, war 2015 Gastprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste München. In Gruppenausstellungen wurden ihre Arbeiten unter anderem bereits im Centre Pompidou in Paris und dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt gezeigt. 2013 erhielt sie ein Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung in Paris. Zuletzt war von ihr die Performance "Angst II" während der Berlin Art Week im Hamburger Bahnhof zu sehen: Performer führten in der großen Bahnhofshalle den zweiten Akt einer Oper auf, deren erster Teil im Sommer in der Kunsthalle Basel zur Aufführung kam.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) würdigte Imhof als eine Künstlerin, die mit ihren Kunst-Aktionen und Choreographien Ausrufezeichen setze. "Anne Imhof steht für eine Stile und Gattungen verbindende, pulsierende Kunst, die über Grenzen hinweg Menschen verbindet und so zum internationalen Kulturaustausch beiträgt", sagte er nach Angaben des Auswärtigen Amtes.

"Die Performances von Anne Imhof sind ziemlich seltsame Veranstaltungen", schrieb Elke Buhr in dem Monopol-Sonderheft zur Berlin Art Week, "andeutungsvoll und abstrakt, gleichzeitig ereignislos und voller Möglichkeiten. Es ist nicht leicht, ein so enigmatisches Werk in Worte zu kleiden. Am besten gelingt das dann doch der Künstlerin selbst: 'Es geht um den Gedanken und wie es aussieht, wenn er das Bewusstsein verlässt.'"

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