Auszeichnung

Annika Kahrs gewinnt VG Stipendium

Foto: Nguyen Phuong-Dan
Foto: Nguyen Phuong-Dan

Die 32-jährige Künstlerin Annika Kahrs lebt und arbeitet in Hamburg.

Die Videokünstlerin Annika Kahrs gewinnt das VG Stipendium

Die 32-Jährige lebt  in Hamburg. Die Jury würdigte vor allem das Zusammenspiel der beiden Arbeiten, die Kahrs in der Stipendiumsausstellung zeigt: die Videoarbeit "Sea-Pool" (2016) und drei Zeichnungen aus dem Jahr 2015. Den Architekturzeichnungen legte Kahrs Skizzen und Erzählungen von Seeleuten aus aller Welt zugrunde. "Es bleibt im Ungewissen, inwiefern die Skizzen Realitäten oder Imaginationen festhalten. Ihrem Gedanken folgend, schlüpft die Künstlerin in die Rolle der Regisseurin, die das Gegenüber zum Mitspielen anregt und sich auf einen ergebnisoffenen Dialog einlässt", heißt es in der Begründung der Jury.

Auch die Videoarbeit ist in der Welt der Schifffahrt verortet. Drehort ist die Weser-Fähre, die Dauer des Films entspricht der Fahrzeit zum anderen Flussufer. Die Juroren betonten besonders das Zusammenspiel der beiden Arbeiten. Die Werke sind vom 11. März bis zum 7. Mai in der Gruppenausstellung "VG Stipendium 2017" in der Kestner Gesellschaft in Hannover zu sehen.

Das Stipendium, mit dem die Schweizer Vordemberge-Gildewart-Stiftung an den Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart (1899 bis 1962) erinnert, ist mit dem Preisgeld von 60.000 Schweizer Franken (etwa 56.000 Euro) eine der höchstdotierten Auszeichnungen für europäische Nachwuchsförderung. Insgesamt waren zwölf Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie, Installation, Performance und Videokunst nominiert. Alle sind jünger als 35 und haben einen regionalen Bezug zu Norddeutschland.

Annika Kahrs studierte von 2005 bis 2012 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Harun Farocki und an der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Sie wurde bereits mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Ihre Werke waren unter anderem im Hamburger Bahnhof in Berlin oder bei der 5. Biennale für zeitgenössische Kunst in Thessaloniki zu sehen.