Friedrichshafen

Ausstellung im Zeppelin Museum spürt der Entstehung von Kulten nach

Was ist Kult? Wie entsteht er und wie hält man ihn am Leben? Diesen Fragen geht das Zeppelin Museum in Friedrichshafen am Bodensee nach - mit kuriosen Exponaten rund um das Thema Luftschiffe, aber auch mit zeitgenössischer Kunst.

Der Entstehung und Auswirkung von Kulten widmet sich eine Ausstellung im Zeppelin Museum in Friedrichshafen am Bodensee. Die Schau teilt sich dabei in zwei verschiedene Bereiche: Zum einen werden nach Angaben der Organisatoren ab Freitag Exponate gezeigt, anhand derer die Faszination der Menschen früher und heute für Zeppeline deutlich wird. Im zweiten Teil haben zeitgenössische Künstler sich etwa in Skulpturen oder Videos mit dem Thema Kult befasst.

Im Bereich der Ausstellung zum Zeppelin-Kult werden nach Angaben des Leiters der Technikabteilung des Museums, Jürgen Bleibler, rund 1000 Exponate präsentiert. Darunter sind Anstecknadeln, Bierkrüge, Brettspiele, Taschen, Bücher, Porzellan, Spardosen oder ein Cocktail-Shaker. Aber auch moderne Stücke gibt es zu sehen - etwa ein Computerspiel, Filme und Kuscheltiere. Die Objekte zeigten, wie der Zeppelin unter anderem heroisiert und sakralisiert wurde, sagte Bleibler. Und natürlich sei auch versucht worden, mit Werbeartikeln gute Geschäfte zu machen.

Der zweite Teil der Ausstellung setzt sich mit dem Thema Kult in der zeitgenössischen Kunst auseinander. So hat sich beispielsweise der türkische Künstler Halil Altindere in einer Videoarbeit kritisch mit dem Personenkult um den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan befasst. Weitere Künstler nahmen etwa Anhänger von Kulten oder die Verkultung von Orten in den Fokus.

Die Ausstellung läuft zudem in einem Jahr mit gleich zwei runden Gedenktagen zum Thema Zeppelin: Zum einen starb der Luftschiffpionier Ferdinand Graf von Zeppelin am 8. März 1917 in Berlin. Und rund 30 Jahre später, am 6. Mai 1937, verbrannte das Luftschiff LZ 129 Hindenburg bei der Landung auf dem Luftschiffhafen von Lakehurst, New Jersey. 36 Menschen kamen ums Leben.