Street-Art-Phantom

"Neon"-Recherchen: Banksy nicht mit Massive-Attack-Sänger identisch

Foto: dpa
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Ein Wandbild, das dem britischen Künstler Banksy zugeschrieben wird, mit dem Titel "Armored Dove", aufgenommen 2014 in Bethlehem im Westjordanland.

Die Zeitschrift "Neon" will das Gerücht widerlegt haben, nach dem der anonyme Street-Art-Künstler Banksy und der Massive-Attack-Sänger Robert Del Naja identisch sind.

Seit rund 20 Jahren rätselt die Kunstwelt, wer hinter dem britischen Street-Art-Künstler Banksy steckt. "Neon"-Redakteurin Nora Reinhardt ist laut einer Pressemitteilung des Verlags Gruner + Jahr vom Donnerstag für die August-Ausgabe des Magazin ins Westjordanland gereist, um Banksys "Walled Off Hotel" zu besuchen und der Identität des Street-Art-Künstlers auf den Grund zu gehen. Sie habe dort mit mehreren Menschen gesprochen, die Banksy persönlich getroffen haben sollen.

Genannt wird beispielsweise Maha Saca, eine Frau aus Bethlehem, an deren Fassade sich Banksys bekanntes Graffito mit einer Friedenstaube in Schutzweste befindet. Saca habe behauptet, Banksy habe sie vorher um Erlaubnis gefragt, die Wand besprühen zu dürfen. "Neon" habe Saca ein Bild des Massive-Attack-Sängers vorgelegt, welchen diese aber nicht als Banksy identifizieren konnte. Weiterhin zitiert "Neon" die deutsche Journalistin Mia Raben, die vor Jahren ein Interview mit Banksy geführt haben soll, mit dem Satz "Banksy ist nicht Robert Del Naja."

Jüngst stellte der schottische Journalist Craig Williams die Theorie auf, Banksy sei identisch mit Del Naja: Als Begründung gab er an, dass neue Banksy-Werke kurz vor oder nach Konzerten der Band Massive Attack in San Francisco, Boston und Toronto entstanden seien. Del Naja war tatsächlich einmal als Graffiti-Writer aktiv, jedoch dementierte er die Aussage von Williams.

Der britische Drum-and-Bass-Produzent und -DJ Goldie hatte Williams Theorie kurz darauf bestärkt. In einem Interview mit dem Podcast "Distraction Pieces" sprach Goldie von Banksy und nannte ihn "Robert".