100 Tage Barberini

Rund 240 000 Besucher in Plattners Museum

Foto: Stefan Müller, Berlin
Foto: Stefan Müller, Berlin

Frontfassade des Museum Barberini

Das Kunstmuseum des Softwaremilliardärs Plattner lockt Kunstfreunde in Scharen nach Potsdam. Darunter sehr viele aus kulturverwöhnten Berlin

Das neue Potsdamer Kunstmuseum Barberini zieht 100 Tage nach der Eröffnung eine fulminante Bilanz: Bis zum offiziellen Stichtag am kommenden Dienstag dürften rund 240 000 Besucher die Eröffnungsschauen "Impressionismus. Die Kunst der Landschaft" und "Klassiker der Moderne" gesehen haben. Bis vergangenen Sonntag seien bereits mehr als 220 000 Tickets verkauft worden, berichtete Museumssprecherin Johanna Köhler. Jede Woche kommen durchschnittlich fast 17 000 Besucher in das Museum des Softwaremilliardärs Hasso Plattner.

Unter den Kunstfreunden sind erstaunlich viele Berliner: Nach ersten Auswertungen von Postleitzahlen kommen 46 Prozent der Teilnehmer von Führungen und Veranstaltungen aus Berlin, gefolgt von Besuchern aus Brandenburg und Niedersachsen.

Der 73-Jährige nutze sein Haus voller Kunst nicht privat, sagte Köhler. So können die Öffnungszeiten wegen des großen Andrangs zunehmend ausgeweitet werden. Vom kommenden Montag an hat das Museum bis zum Ende der Eröffnungsausstellungen am 28. Mai ohne Ruhetag täglich von 10 - 19 Uhr geöffnet. Köhler empfiehlt einen Besuch am Nachmittag, da es ab 16 Uhr deutlich leerer werde. Außerdem sei es unter der Woche etwas entspannter als am Wochenende, meinte Köhler.

Vom 17. Juni an zeigt das Museum die Ausstellung "Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne". Für das kommende Jahr ist eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Max Beckmann (1884-1950) geplant.

Der Wiederaufbau des Palais Barberini aus dem 18. Jahrhundert als Museum wurde 2013 durch Plattners Stiftung in Angriff genommen. Zu den Kosten gibt es keine Angaben. Außen entstand nach historischem Vorbild eine Fassade aus Elbsandstein. Im Inneren wurde ein modernes Museum gebaut mit 2800 Quadratmetern Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche in 17 Sälen.

Eröffnet wurde das Haus am 20. Januar mit prominenten Gästen wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Microsoft-Gründer Bill Gates.