Fotojournalist

David Rubinger stirbt mit 92 Jahren in Jerusalem

Der Fotograf David Rubinger ist am Mittwoch im Alter von 92 Jahren in Jerusalem gestorben

Dies teilte ein Sprecher im Auftrag der Familie am Donnerstag mit. Rubinger hat rund 40 Jahre für das amerikanische Magazin "Time" im Nahen Osten fotografiert. Sein bekanntestes Foto zeigt israelische Fallschirmjäger 1967 vor der Klagemauer in der Altstadt Jerusalems. Israel hatte damals im Sechs-Tage-Krieg unter anderem den Ostteil der Stadt erobert.

Rubinger wurde 1924 in Wien geboren. Als 15-Jähriger floh er vor den Nationalsozialisten, die seine Mutter ermordeten. Er ging in das damalige Palästina und wurde Fotojournalist.

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin sagte zu Rubingers Tod: "Durch seine Fotografie hat David Geschichte unsterblich gemacht, so wie sie für immer in unseren Erinnerungen eingebrannt sein wird." Er habe die führenden Personen Israels mit seiner Kamera "eingefangen während ihrer höchsten Höhen und ihrer tiefsten Tiefen".

Rubinger veröffentlichte 2010 auch seine Biografie auf Deutsch "Israel durch mein Objektiv: Sechzig Jahre als Fotojournalist". Die Vertretung der Auslandspresse in Tel Aviv zitierte den Fotografen aus dem Buch: "Was würde ich denen sagen, die mich nach dem Geheimnis für ein erfülltes Leben fragen? Meines ist eine ziemlich einfache Philosophie: Versuche jeden Tag zu leben, als wäre er Dein letzter, aber plane Deine Zukunft, als gäbe es unendlich viele morgen."

Rubinger sei nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben, hieß es in der Mitteilung der Familie.