"Dark Fair"

Die dunkle Seite der Kölner Kunstmessen

Während auf der Art Cologne die Scheinwerfer angehen, scheint im Theatersaal des Kölnischen Kunstvereins das Fest schon vorbei zu sein. Doch das täuscht. Galerien, Kunstinstitutionen und Non-Profit-Projekte kommen zusammen, um im Reiz der Dunkelheit ihre Kunst zur Schau zu stellen. Zur "Dark Fair" werden alle Fenster verhängt, der Lichtschalter bleibt aus, die Black Cubes, die als Messestand dienen, sind mit einfachen Holztischen, zwei Bänken und Kerzenlicht ausgestattet.
 
Reduzierter kann Kunstbetrachtung kaum sein. Und wenn es nach Milwaukee International, den Organisatoren dieser Schau geht, dann ist nur Kunst ohne Steckdose erlaubt, Kunst, die "unplugged" funktioniert: Performance ohne Multimedia, Malerei mit fluoreszierendem Acryl und batteriebetriebene Videos samt Elektrosounds vom Grammofon.
 
Ein Großteil der etwa 21 Aussteller kommt aus den USA - etwa Leo Koenig und China Art Objects. Unter den drei deutschen Ausstellern ist die Berliner Galerie Guido W. Baudach, die schon bei der Erstausgabe der "Dark Fair" 2008 im Swiss Institut, New York, mit einem thematisch passenden, in Schwarz gefärbtem Beitrag von Thomas Zipp dabei war. Der Projektraum Art &Theory, der als Geheimtipp einer neuen Kölner Kunstszene gehandelt wird, kündigte filmische Entdeckungen aus dem Metropolitan Museum mit einer Arbeit der britischen Künstlerinnen Rosalind Nashashibi und Lucy Skaer an.
 
Im Kinosaal geht es dann doch nicht ohne Strom: Da werden Videoscreenings aus der Sammlung Julia Stoschek gezeigt und kuratierte Programme von White-ColumnsDirektor Matthew Higgs und der Galeristin Maureen Paley.
 


Dark Fair - ein Projekt von Milwaukee International, eingeladen vom Kölnischen Kunstverein und der Art Cologne, 23.-26. April, 18-24 Uhr im Kölnischen Kunstverein, Die Brücke, Hahnenstraße 6.