"FAZ"-Architekturkritiker

Dieter Bartetzko gestorben

Der Architekturkritiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Dieter Bartetzko, ist tot.

Der Journalist und Buchautor starb nach Angaben der «FAZ» am Dienstag im Alter von 66 Jahren. Der gebürtige Pfälzer war seit 1994 Feuilletonredakteur der Zeitung und schrieb über Architektur, Archäologie, Denkmalschutz, über Schlagersänger, Musicals und auch mal über den ARD-«Tatort». Den Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt nannte er Kristallkeil von außen und Hightech-Zyklop von innen. Er kritisierte zum Beispiel, wenn Reste der Altstadt in Frankfurt verschwanden.

Zum Tode von Udo Jürgens schrieb Bartetzko: «In den fünf Jahrzehnten seines Schaffens ist er zur Personifikation der Bundesrepublik geworden. Die Chronologie seiner Hits liest sich wie das Protokoll des allmählichen Mentalitätswandels der Deutschen.» Bartetzko hatte Kunstgeschichte, Germanistik und Soziologie in Frankfurt, Berlin und Marburg studiert. Der Bund Deutscher Architekten verlieh ihm 2006 den Preis für Architekturkritik. «Es gibt Journalisten, die diesen Beruf nicht nur ausüben, sondern verkörpern», schrieb «FAZ»-Herausgeber Jürgen Kaube zum Tod Bartetzkos. «Wer ihn ersetzen wollte, brauchte, noch bevor die ersten Zeilen geschrieben wären und die Grenzen dieses Wunsches erkennbar würden, mindestens vier Redakteure.»