Lichtinstallation in Dessau

Ein Smiley für die Energiewende

Eine kinetische Skulptur aus Neonröhren gibt in Dessau dem regionalen Energiesystem ein Gesicht

Schon klar: Der Strom kommt nicht aus der Steckdose. Aber weil er unsichtbar ist und hierzulande scheinbar selbstverständlich zur Verfügung steht, gerät er doch oft aus dem Blickwinkel. In Dessau bekommt der Strom jetzt ein Gesicht. Die Künstler Julius von Bismarck, Benjamin Maus und Richard Wilhelmer errichten auf dem Lily-Herking-Platz vor dem Theater eine kinetische Skulptur aus Neonröhren, in deren Mimik sich das Verhältnis von Energieerzeugung und -verbrauch in der Region spiegelt: Lächelt der Riesensmiley, stimmt die Balance – bei Über- oder Unterproduktion aber ziehen sich seine Mundwinkel nach unten. An der Größe seiner Augen können die Bewohner zudem den Gesamtverbrauch nachvollziehen – und Spitzen wie beispielsweise mittags, morgens und abends erleben.

Initiiert hat das Projekt die Energieavantgarde Anhalt, hinter der der gleichnamige Verein steht, sowie die Kooperation dynamis, ein Zusammenschluss der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft, der 100 prozent erneuerbar stiftung und dem Institut for Advanced Sustainability Studies. Der Titel des Werks, "public face", gibt die Stoßrichtung vor, Fragen der Technik, Moral und Verantwortung zusammenzudenken – gesamtgesellschaftlich und mit den Mitteln der Kunst.

V.l.n.r.: Thomas Holzmann (Vizepräsident Umweltbundesamt), Thies Schröder (Vorstandsvorsitzender der Energieavantgarde e.V.), Stephan Muschick (Geschäftsführer innogy Stiftung), Benjamin Maus (Künstler), Richard Wilhelmer  (Künstler) und Robert Reck (Beigeordneter für Wirtschaft und Kultur, Stadt Dessau-Roßlau)

Der niederländische Künstler Armando 2001 in Berlin