Kunstdoyen

Ernst Beyeler gestorben

„Manchmal bedaure ich, nicht etwas Größeres geschaffen zu haben“, sagte der Basler Kunstsammler Ernst Beyeler vor einigen Jahren einmal. Und man fragte sich, wie er das meinte. Der rastlose Geist hatte doch alles erreicht, was ein Galerist und Sammler sich wünschen kann.


Beyeler übernahm jung ein Antiquariat in Basel und baute es zur Galerie um. Er machte sich bald einen Namen mit ungewöhnlichen Ausstellungskonzepten. Ein erster Coup gelang dem Schweizer, als er Ende der 50er-Jahre dem amerikanischen Sammler David Thompson nach nervtötenden Verhandlungen hunderte Kunstwerke abkaufte und damit den Grundstein für die Ausrichtung der Galerie und seiner Sammlung legte: klassische Moderne mit Konzentration auf Kubismus und abstrakte Malerei.

 

Ernst Beyeler und seine Frau Hildy waren befreundet mit Alberto Giacometti, Francis Bacon, Pablo Picasso und anderen Künstlern ihrer Zeit. Sie gehören zu den Mitbegründern der Art Basel, der heute renommiertesten Kunstmesse der Welt. 1982 überführten das Paar seine Sammlung in eine Stiftung und eröffnete 1997 den von Renzo Piano entworfenen Museumsbau der Fondation Beyeler in Riehen, einem Vorort Basels.


Am Donnerstag ist Ernst Beyeler im Alter von 89 Jahren gestorben. Ein ausführlicher Nachruf von Sam Keller, Direktor der Foundation Beyeler, folgt in der April-Ausgabe von Monopol.