Fünf Fragen an: Pharell Williams

 

Herr Williams, immer mehr Hip-Hop-Größen interessieren sich für Gegenwartskunst. Sind Ausstellungseröffnungen aufregender als MTV-Award-Shows?
Ich glaube, dass sich Menschen angezogen und inspiriert fühlen von visuellen Räumen. Kunst ist Kunst, das hat nichts mit Genres zu tun.

Sie haben Mode und Schmuck für Ihre eigenen Modelabels und für Louis Vuitton entworfen. Nun gestalten Sie Stühle. Gehen Sie Design genauso an wie Musik?
Es ist der gleiche Prozess. Für die Ideenfindung brauche ich nur etwas Ruhe. Mein Lieblingsort dafür ist das Flugzeug. Der Hauptunterschied besteht allerdings darin, dass ich Musik selbst im Studio herstelle. Design kann ich nur in Skizzen verwirklichen, dann muss ich die Produktion aus der Hand geben. Glücklicherweise hatte ich mit Domeau & Pérès die besten Raumausstatter auf meiner Seite.

In der Dependance von Perrotin in Miami haben Sie bereits eine Ausstellung kuratiert, nun also zeigen Sie eigene Arbeiten in der Pariser Galerie. Hatten Sie nicht auch Angst davor, die Galerien­szene zu betreten? Dort gelten andere Gesetze als in der Musikwelt.
Ich betrete sie ja als Novize. Hauptsächlich schaue ich mich um und lerne, was abgeht. Ein guter Freund wusste, dass ich gern Möbel entwerfen wollte, und empfahl mir, Emmanuel Perrotin zu treffen. Ich bin froh darüber, dass der Galerist an meine Arbeiten glaubte.

Welche Designer und Künstler haben Sie beeinflusst?
Der Künstler KAWS ist zweifellos mein Favorit. Aber ich mochte auch die Takashi-Murakami-Show im MOCA in Los Angeles. Und natürlich ist mir auch mein Freund Nigo wichtig. Dessen Haus ist wie ein Museum, und er besitzt Arbeiten von Ettore Sottsass, den ich wirklich mag. Auch Marc Newson ist ein Vorbild.

Gibt es eine Idee, die sich in all Ihren Projekten wiederfindet?
Leben und leben lassen. Cupcakes und Schokoriegel für alle.

 

Den "Perspective"-Stuhl gibt es in Rot, Gelb , Blau und Schwarz.

Auflage je fünf Stück. Er kostet circa 20.000 Dollar.

Die Ausstellung in der Galerie Emmanuel Perrotin in Paris läuft bis zum 10. Januar.