Monopol & 3sat präsentieren

Heute Abend: "Stations" mit Thomas Hirschhorn

Gesichtslose Guantánamo-Häftlinge stehen einem Heer aus Mannequins in Hochzeitskleidern gegenüber. Hinter dem Schild „WAR“ wächst ein aus zerstückelten Schaufensterpuppen aufgetürmter Scheiterhaufen vor einer fast märchenhaften Waldkulisse in die Höhe.

 


„It’s Burning Everywhere“ nennt Thomas Hirschhorn seine Installation. Es brennt überall: Die Apokalypse stürzt ins Paradies, Kriegsfotos treffen auf weiße Unschuld. Die ästhetische und inhaltliche Überforderung ist von dem politischen Künstler gewollt, bis ins Mark erschüttern, Konventionen aufweichen will er. „Die Welt ist nicht aufgesplittert in Konfliktzonen. Alles ist eine Konfliktzone“, sagt der Schweizer. Die Isolierung von Problemen, die Einteilung in „Ich“ und „die anderen“ findet er weder real noch richtig. Seinen Mikrokosmos aus Neonröhren, Plexiglas, Karton und Klebeband zu durchqueren, ist nicht schön. Aber es sind notwendige Schritte, um die Gegenwart erfahrbar zu machen.

 

"Stations" mit Thomas Hirschhorn wird heute, am 2. Dezember 2009, um 19.20 Uhr auf 3sat gezeigt.