Im 21. Jahrhundert ist das Ich die wichtigste verbliebene Ressource. Und während sich der politische Backlash brutal ausbreitet, werden die identitätspolitischen Debatten schärfer. Dana Schutz wurde aufgefordert, ihr Bild "Open Casket" zu zerstören, weil eine weiße Künstlerin nicht schwarzes Leid zeigen darf. Sam Durant verbrannte seine Skulptur "Scaffolds", nachdem sich Angehörige eines indigenen Volkes davon beleidigt fühlten.
Wer darf was? Was ist "cultural appropriation", und beschneidet der Protest dagegen die Freiheit der Kunst? Monopol widmet dieser Debatte die Titelgeschichte des Septemberheftes und führte am Wochenende die Debatte bei der Gesprächsreihe "Good to Talk" in der Berliner Kantine am Berghain weiter. Auf dem Podium saßen die Künstler Annabel Daou, Philip Kojo Metz, Nora Al-Badri und Nikolai Nelles. Moderation: Elke Buhr, Chefredakteurin von Monopol