Auftritt in der "Late Show"

John Waters: "Nicht einmal Mike Pence würde wollen, dass ich hetero werde"

Der Underground-Filmer John Waters war geschockt vom Ausgang der US-Wahl, ist aber zuversichtlich, dass sein Heimatland mehr oder weniger unbeschadet die nächsten vier Jahre übersteht.

Bei einem Auftritt am Dienstagabend in der "Late Show with Stephen Colbert" im Fernsehsender CBS sagte der 70-Jährige, dass er ja schon Nixon überlebt habe und Reagan, der lange Zeit die Aids-Epidemie nicht thematisiert hat.

Jedoch zeigte sich der Künstler mehr besorgt, was den designierten Vizepräsidenten Mike Pence angeht. Der hatte früher angedeutet, dass Gelder für die HIV/Aids-Therapie besser für sogenannte Reparativtherapie ausgeben werden sollte, mit der die Abnahme homosexueller Neigungen erreicht werden soll. "Aber Nicht mal Pence würde wollen, dass ich hetero werde", sagte Waters weiter. "Was sollte ich dann tun? Electric Slide tanzen und Tiffany Trump schöne Augen machen? Das kann man sich doch nicht vorstellen!"

Der in Baltimore geborene John Waters (hier im Interview mit Monopol) wurde mit Undergroundfilmen wie "Pink Flamingos", "Polyester" und "Cry-Baby" bekannt, in denen er auf schrille und manchmal zynische Weise Diskriminierung und Rassismus thematisierte. Waters, der als "Trash Papst" und "Nationalheiligtum" gefeiert wird, hat auch mehrere Ausstellungen kuratiert.