Nach neuem Gurlitt-Fund

Keine neuen Anfragen von Erben

München/Salzburg (dpa) - Nach dem Fund weiterer Bilder des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt in seinem Haus in Salzburg gibt es nach Angaben seines Sprechers bislang keine weiteren Anfragen möglicher Erben. Das sagte Stephan Holzinger der Nachrichtenagentur dpa in München. Nicht alle Bilder waren in gutem Zustand, sagte er dem österreichischen Sender ORF. «Es waren Bilder, die im besseren und welche, die in schlechterem Zustand waren.»

Bislang gebe es keinen Verdacht, dass es sich bei den Bildern, unter denen sich auch Werke von Picasso, Monet, Manet und Renoir befinden, um Nazi-Raubkunst handle. «Wir können es nicht ausschließen», sagte Holzinger, auf entsprechenden Fahndungslisten seien die Bilder aber nicht aufgetaucht. Weitere Infos zu den in Salzburg gefundenen 60 Bildern sollen in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden.

Auch bei den mehr als 1000 Bildern aus Gurlitts Münchner Wohnung, die im vergangenen Jahr für Schlagzeilen sorgten, besteht nach Einschätzung des Sprechers nur bei ein bis drei Prozent ein Verdacht auf Nazi-Raubkunst. Die Berliner Taskforce geht von rund 600 Bildern aus, die auf den Verdacht hin genau überprüft werden müssen. Nach Angaben Holzingers führen Gurlitt und seine Anwälte derzeit Gespräche mit sechs Antragstellern.

Gurlitt hatte bis 2011 in dem heruntergekommen wirkenden Haus in Salzburg gewohnt. Auch nach dem Fund von Schwabing wurde es zunächst nicht durchsucht. «Herr Gurlitt hat diesbezüglich erst vor kurzem sein Einverständnis gegeben», sagte Holzinger dem ORF. Darum hätten die Bilder erst jetzt sichergestellt werden können. Über mögliche weitere Depots wollte er nicht spekulieren: «Wir kennen derzeit keinen weiteren Standort.»