Kunstprojekt "Salzbraut"

Kleid lag zwei Monate im Toten Meer

 Foto: Studio Sigalit Landau/dpa
Foto: Studio Sigalit Landau/dpa

So entwickelt sich ein Kleid in zwei Monaten im Toten Meer: "Salzbraut" von der israelischen Künstlerin Sigalit Landau

Die israelische Künstlerin Sigalit Landau hat ein schwarzes Kleid zwei Monate lang im Toten Meer versenkt.

Mit der Zeit setzten sich mehr und mehr Salzkristalle auf dem Stoff ab und verwandelten es in ein schneeweißes, starres Gebilde, das Landau "Salzbraut" getauft hat. Acht Aufnahmen des Fotografen Jotam From zeigen die allmähliche Verwandlung des Kleids, das einem traditionellen Gewand strengreligiöser Jüdinnen nachempfunden ist. "Die Alchemie des Meeres verwandelt das schlichte Gewand mit der Zeit von einem Symbol des Todes und des Wahnsinns in das Brautkleid, das es ursprünglich sein sollte", hieß es in der Mitteilung der LondonerMarlborough-Galerie, wo das Projekt zum ersten Mal zu sehen war.

Das Tote Meer (hebräisch: Salzmeer), im Grenzgebiet zwischen Israel, dem Westjordanland und Jordanien gelegen, ist das salzhaltigste Binnengewässer am tiefsten Punkt der Landfläche der Erde.

Künstlerin Landau sieht das Tote Meer als magischen Ort. Der Besuch dort sei "wie ein Treffen mit einem anderen Zeitsystem, einer anderen Logik, einem anderen Planeten", sagte sie. "Es sieht aus wie Schnee, wie Zucker, wie die Umarmung des Todes; feste Tränen, wie eine weiße Hingabe an Feuer und Wasser zugleich."