Vertreter des Konkreten Kunst

Künstler François Morellet gestorben

Der französische Künstler François Morellet, einer der bedeutendsten Vertreter der geometrischen Abstraktion und des Minimalismus, ist im Alter von 90 Jahren gestorben

Sein Pariser Galerist Kamel Mennour verkündete die Nachricht heute auf Twitter. Der 1926 im französischen Cholet geborene Morellet gilt als einer der wichtigsten Vertreter der geometrischen Abstraktion und des Minimalismus, gleichermaßen wird ihm oft aufgrund der humoristischen Seite vieler seiner Werke eine gewisse Nähe zum Dadaismus nachgesagt. Denn trotz der formalen Strenge sind Morellets Arbeiten vor allem durch Witz und Ironie gekennzeichnet. Er liebte Wortspiele, die er auch als Werktitel nutzte: Seine Stillleben, die ab 1989 entstehen, nennt er "steel life" und kombiniert für die Arbeiten weiße Quadrate mit Eisenblech.

Morellet begann seine Karriere Anfang der 50er-Jahre als Autodidakt, zunächst beschäftigte er sich mit Malerei, später kamen Lichtkunst, Kinetische Kunst, Bildhauerei und Kupferstich dazu. In den 60er-Jahren wurde er Mitglied der GRAV, einer Gruppe von Kinetischen Künstlern, die vor allem mit den Mitteln von Licht und Bewegung arbeiteten und deren Werke unter anderem die "Herstellung einer neuen visuellen Beziehung zwischen dem Objekt und dem Auge des Beschauers" erforschten. Ab 1963 setzte Morellet Neon ein und wurde dadurch zum Mitbegründer der heutigen Lichtkunst.

Erst kürzlich, am 30. April, feierte der Künstler seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass werden ihm derzeit verschiedene Ausstellungen ausgerichtet. Noch bis Ende Juli würdigt die Galerie m Bochum das Werk des französischen Künstlers mit einer Einzelausstellung – der zehnten in der Galerie m seit der ersten Schau 1971. The Mayor Gallery in London und Dan Galeria in São Paulo zeigen noch bis Ende Mai bedeutende Werke aus den 1960er und 1970er-Jahren. Die Galerie Annely Juda Fine Art in London zeigt noch bis zum 24. Juni neue Neonwerke und Gemälde des Künstlers. Bereits im März hatte die österreichische Galerie Ruzicska dem Künstler eine Schau zum 90. Geburtstag ausgerichtet.