Aktion

Künstler lässt MiG-21-Kampfjet vergraben

Der britische Künstler Roger Hiorns lässt in der Nähe von Prag ein Kampfflugzeug vom Typ MiG-21 unter der Erde vergraben

Die Arbeiten begannen am Sonntag und sollten noch einige Zeit andauern, sagte eine Sprecherin der Galerie Rudolfinum am Montag. Anlass der Aktion ist die Feier zur 100. Ausstellung der Prager Kultureinrichtung, die seit 1994 auf zeitgenössische Kunst spezialisiert ist.

Als Ort für sein "Begräbnis" wählte Hiorns das Gelände des europäischen Laser-Forschungszentrums ELI in Dolni Brezany westlich von Prag. Es sei eine Begegnung von Wissenschaft und Kunst, sagte Rudolfinum-Sprecherin Martina Freitagova der Deutschen Presse-Agentur. Beide Disziplinen versuchten auf ihre Art, Grenzen zu verschieben.

Der Abfangjäger MiG-21 aus sowjetischer Entwicklung galt zu seiner Zeit als eines der fortschrittlichsten Kampfflugzeuge. Von 1959 bis 1975 wurden mehr als 10 000 Exemplare hergestellt und an Ostblock-Länder und Verbündete geliefert. In der damaligen Tschechoslowakei wurde der Kampfjet sogar in Lizenz gefertigt.

Am Ort des "Flugzeug-Begräbnisses" soll nur ein QR-Code, also ein Strichcode mit einem Internet-Link, an das Kunst-Happening erinnern. Im Sommer 2016 hatte Hiorns bereits in England ein ehemaliges Militärflugzeug vergraben lassen. Der Künstler aus Birmingham war 2009 für den Turner-Preis nominiert.