Protestaktion

Künstlergruppe plant Heroin-Performance

Als Protest gegen die Aufwertung des Frankfurter Bahnhofsviertels kündigt eine Künstlergruppe eine Performance an, in der sich jemand öffentlich Heroin spritzt.

Laut einer Pressemitteilung der Künstlergruppe Frankfurter Hauptschule soll sich ein Performer in einer Galerie im Bahnhofsviertel vor Publikum einen Schuss setzen. Die Kunstaktion "Im Windschatten des Niedergangs" findet am 13., 14. und 15. November statt und richtet sich nach Aussage der Künstler gegen die Initiative Taunusstraße Arts und Bites (TAB), einem Zusammenschluss von im Bahnhofsviertel ansässigen Gastronomen, Künstlern und anderen Kreativen unter der Schirmherrschaft von Stadtrat Markus Frank und dem Musiker Daniel Wirtz.

Laut Pressemitteilung der Frankfurter Hauptschule sei es Ziel der Initiative, die Frankfurter Taunusstraße und die davon abgehende Kaiserpassage durch exklusive Restaurants und Galerien aufzuwerten und die dort im Stadtbild alltäglichen Drogensüchtigen zu verdrängen.

Eine Sprecherin der Frankfurter Hauptschule: "Die Junkies gehören zum Bahnhofsviertel wie der Wind zum Meer. Sie müssen bleiben. Wir selbst leben hier und fühlen uns zwischen Junkies und Kriminellen sehr wohl."  Die Heroin-Performance soll "die die Grenzen von Kunst und Realität in Frage stellen. Wir machen den peinlichen Vertreibungskünstlern von TAB damit eine erste Ansage. Und nebenbei: Daniel Wirtz sollte beim Schlager bleiben. Das Bahnhofsviertel braucht kein Berufsopfer, das in jede Kamera plärrt, wie schlimm es hier ist. Geh' doch nach Dribb de Bach. Taunusstraße bleibt Dope!"