Niedersachsen rückt zusammen

Kunstmuseum Wolfsburg sucht Zusammenarbeit

Kunstmuseen und Kunstvereine aus Hannover, Braunschweig und Wolfsburg wollen künftig enger zusammenarbeiten. Es habe bereits erste Gespräche gegeben, sagte der Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg, Ralf Beil, am Donnerstag. «Da geht es zunächst einmal um einen gemeinsamen Auftritt.» Zu den Häusern gehören unter anderem das Sprengel-Museum und die Kestnergesellschaft in Hannover, das Städtische Museum in Braunschweig und die Städtische Galerie Wolfsburg.

Wie genau die Zusammenarbeit aussehen soll, sei noch nicht klar, sagte Beil. «Ausstellungsprojekte sind eventuell denkbar.» Eine Schau, die auf mehrere Häuser verteilt werde, sei aber nicht «das Gelbe vom Ei». Er könne sich vorstellen, dass die Museen gemeinsam verschiedene Aspekte eines Themas beleuchten, sagte Beil. «Das ist alles möglich.» Der 49-Jährige steht seit 100 Tagen an der Spitze des Kunstmuseums Wolfsburg und stellte seine Zukunftsvisionen vor.

So will er die Wolfsburger Sammlung besonders mit Werken von Künstlern aufstocken, die nicht aus Europa kommen. Die Schau solle globaler werden. Mit neuen Werken könne man mehr über andere Länder lernen und deren Blickwinkel besser verstehen. Ein begrenzender Faktor seien aber die finanziellen Mittel. «Hier wachsen nicht die Bäume mit Scheinen in den Himmel», sagte Beil. Bislang sei das Budget für Neukäufe minimal.

Die erste unter der Ägide des neuen Direktors konzipierte Schau heißt «Wolfsburg Unlimited» und startet im Frühjahr 2016. Dabei will Beil die Stadt im Museum und das Museum in der Stadt spiegeln. Es sind Projekte in einer Tiefgarage und der Fußgängerzone geplant. «Wenn alles gut geht, werden wir auch die Bahnfahrt hierher zum Thema machen.»

Im Herbst des kommenden Jahres beschäftigt sich das Kunstmuseum dann mit der Erfindung der Pop-Art in Großbritannien. «This was tomorrow» soll sowohl einen mikroskopischen Blick auf das England der Nachkriegszeit werfen, als auch die Ursprünge der westlichen Mediengesellschaft der 50er und 60er Jahre thematisieren.