Lass die Bilder sprechen

Er habe ein Bild immer schon im Kopf, bevor er mit den Aufnahmen beginne, sagt Andreas Mühe. „Alles andere ergibt sich dann im Dialog mit den Menschen und mit dem Raum, in dem sie stehen.“ In den vergangenen Jahren por-trätierte der 30-jährige Künstler, Schauspieler und Politiker für Magazine wie „Vanity Fair“, „Spiegel“ oder Monopol – und scheint stets das bekommen zu haben, was er wollte: Anders als viele seiner Kollegen schickt er der Redaktion nach einem Shooting nicht ein Dutzend Fotos zur Auswahl, sondern eines oder vielleicht zwei, die es sein müssen.

Ruhe und Konzentration zeichnen seine Bilder aus, meist dunkel und atmosphärisch dicht, spielen sie oft auch mit deutscher Geschichte und Romantik. Vor zwei Jahren sprach ihn der renommierte Fotograf F. C. Gundlach an, man müsse mal etwas machen. Zusammen haben sie rund 30 Werke ausgewählt, die jetzt in Berlin gezeigt werden. „Werkschau II“ sei seine „erste richtige Ausstellung“, erklärt Mühe, und es sei ein merkwürdig, jetzt Auskunft über seine Arbeiten geben zu müssen. Lieber lasse er sie allein für sich sprechen.

 

Camera Work, Berlin, 23. Januar bis 6. März