Gescheitertes Performance-Institut

Marina Abramović antwortet auf Vorwurf der Spenden-Veruntreuung

Die New Yorker Performancekünstlerin Marina Abramović hat Vorwürfe der "New York Post" zurückgewiesen, wonach sie für ein unrealisiertes Institut gesammelte Spenden nicht zurückgezahlt hat

Am Sonntag veröffentlichte die Boulevardzeitung einen Artikel, der in Anlehnung an einen Bestseller von Donald Trump mit "The Art of the Steal" überschrieben war. Darauf reagierte die 70-Jährige am Dienstag mit einem Statement mit der Überschrift "The Art of Truth". Darin stellt sie klar, dass sie entgegen der Behauptung der Zeitung nicht 2,2 Millionen Dollar an Spenden gesammelt habe, sondern dass 1,1 Millionen Dollar von ihr selbst beigesteuert wurden, mit Geld, das sie mit ihrer künstlerischen Arbeit verdient hat.

Eine Kickstarter-Kampagne habe 661.452 Dollar gebracht. Diese Mittel seien aber von Anfang an für für die Planung und für Machbarkeitsstudien gedacht gewesen. Die Crowdfunding-Spender hätten die versprochenen Leistungen erhalten. Es waren unter anderem Umarmungen und DVDs der Künstlerin im Angebot. Nur diejenigen Kickstarter-User, die sich nicht rechtzeitig zurückgemeldet haben, seien leer ausgegangen.

Die Künstlerin wollte nördlich von New York ein ehemaliges Theater vom niederländischen Architekturbüro OMA zu einem Institut für Performancekunst umbauen lassen. Das 1936 erbaute Theater in Hudson war als ein fester Standort des Marina Abramovic Institute for the Preservation of Performance Art (MAI) geplant, das nun auch ohne das angedachte Zentrum als ortsunahängige Institution bestehen bleiben soll.