Messemüde Künstler?

Erst die Frieze Art Fair in London, direkt danach die FIAC in Paris, ein paar Tage später das Art Forum Berlin – für Teilnehmer am Kunstmessenmarathon wird der Oktober besonders hart. Selbst die unermüdlichsten Sammler sind schon im Vorfeld erschöpft. Geht es den Künstlern, die all die Stände bestücken sollen, auch so? Offensichtlich nicht, jemand wie Anselm Kiefer, der seinen Galeristen verbietet, seine Werke auf Messen zu präsentieren, steht ziemlich allein da. Die meisten, von etablierten Künstlern wie Richard Deacon bis hin zu neuen Stars wie Jitish Kallat, geben sich pragmatisch.

Einige kuratieren sogar Messestände, Rob Pruitt zum Beispiel oder Anselm Reyle. Vielen ist die Präsenz bei Kunstmessen so wichtig, dass sie, wenn’s sein muss, auch ihre Galeristen wechseln, um dort vertreten zu sein. Seit einiger Zeit bemühen sich die Veranstalter stärker um künstlerische Belange: Der Frieze-Katalog setzt den Schwerpunkt auf die Künstler, nicht auf die Galerien. Bei der Art Basel wurde im vergangenen Jahr eine Artist-Lounge einge richtet. Und bei der FIAC sind in diesem Jahr Liveperformances geplant. Die Besucher sollen daran erinnert werden, wer die wichtigsten Akteure des Kunstmarkts sind.