Protestaktion von Künstler Tunick

100 nackte Frauen begrüßen Donald Trump

Aus Protest gegen die frauenfeindliche Politik von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will der Fotograf Spencer Tunick hundert nackte Frauen vor dem Republikaner-Parteitag in Cleveland im Juli versammeln.

"Ich habe zwei Töchter – neun und elf Jahre alt –, und ich möchte, dass sie in einer progressiven Welt aufwachsen, in der es Gleichberechtigung, gleiche Bezahlung und eine bessere Behandlung von Frauen gibt", sagte der Künstler dem "Esquire"-Magazin. Die einhundert nackten Frauen sollen große Spiegel tragen "und den Himmel über Cleveland zum Leuchten bringen und Strahlen des Wissens in die Stadt schicken."

Der 1967 geborene Künstler, der in New York lebt, wurde bekannt mit von Aufnahmen von nackten Menschenmassen in der Landschaft oder in der Stadt. Er realisierte auf der ganzen Welt Installationen mit bis zu 18.000 Teilnehmern, die freiwillig und ohne Gage für den Fotografen posieren. Normalerweise lädt Tunick Frauen und Männer gemeinsam vor seine Kamera.

Die Installation "Everything She Says Means Everything" im Juli in Cleveland war bereits lange vor Trumps Kandidatur geplant. Die Arbeit werde nun in dieser angespannten Situation und im "Frau-gegen-Mann-Kampf" hoffentlich "die Sinne beruhigen. Sie bringt einem zum Körper und zur Reinheit zurück", hofft Tunick.

Donald Trump ist berüchtigt für seine sexistischen Äußerungen. So reduzierte er politische Gegnerinnen immer wieder auf ihr Äußeres und unterstellte einer CNN-Moderatorin, sie habe ihn nur so scharf angegriffen, weil sie Menstruationsprobleme gehabt habe: "Man konnte sehen, dass Blut aus ihren Augen kam. Blut kam aus wo auch immer."