De Appel / Witte de With

Nimm das Geld und renne: Benefizauktion in Amsterdam

Die beiden Einrichtungen, die den Charakter einer Kunsthalle ohne feste Sammlung besitzen, haben einhundert Künstler ausgewählt, die eng verbunden sind mit ihren Häusern. Mit dabei sind etwa Marina Abramović, Lawrence Weiner, Runa Islam und William Hunt. Künstler wie John Baldessari, Jonathan Meese oder Luise Lawler sind durchaus auktionserprobt, Arbeiten anderer Beteiligter wurden jedoch nie zuvor auf einer Auktion angeboten. Die Schätzpreise der Arbeiten liegen zumeist um 2000 Euro, einige Lose werden bis auf 60000 Euro taxiert.
 
Ann Demeester, Leiterin des de Appel in Amsterdam, und Nicolaus Schafhausen, Direktor des Rotterdamer Witte de With, wollen von den Erlösen neue Projekte finanzieren. Sie hoffen, dass sich ähnliche Konzepte durchsetzen, damit auch in Zukunft junge Kunst vermehrt unterstützt und die Identität von Auktionshäusern, gerade in Zeiten der Kunstmarktschieflage, neu geformt werden kann.
 
Zusätzlich zu den ausgewählten Arbeiten werden sich dreißig Künstler im de Appel unter dem Titel „Take the Money and run“ auf jeweils einem DIN-A4-formatigen Papier Gedanken über den wirtschaftlichen und symbolischen Gehalt von Kunst machen. Das Ergebnis dieser Selbstbefragung wird ebenfalls am 20. Mai zur Auktion getragen. Alle Kunstwerke können noch bis zum 19. Mai bei Christie’s in Amsterdam angeschaut werden. Das Auktionshaus verspricht auch eine unproblematische Teilnahme an der Versteigerung via Internet.