Auszeichnung

Praemium Imperiale an Shirin Neshat und El Anatsui

Fotos: © Japan Art Association / The Sankei Shimbun
Fotos: © Japan Art Association / The Sankei Shimbun
Shirin Neshat, die Preisträgerin im Bereich Malerei, und El Anatsui, der Preisträger im Bereich Bildhauerei

Der höchste japanische Kunstpreis geht dieses Jahr an die aus dem Iran stammende Künstlerin Shirin Neshat (60) und den ghanaischen Bildhauer El Anatsui (73)

Außerdem erhalten der Architekt Rafael Moneo (80), die Tanzikone Mikhail Baryshnikov (69) und der senegalesischen Musiker Youssou N'Dour den Praemium Imperiale für ihr Lebenswerk.

Das teilte Goethe-Institutspräsident Klaus-Dieter Lehmann am Dienstag in Berlin im Namen der Japan Art Association mit. Der renommierte Preis steht unter der Schirmherrschaft des japanischen Kaiserhauses. Er ist mit insgesamt gut 600 000 Euro dotiert und wird am 18. Oktober in Tokio verliehen.

Lehmann nannte die Auszeichnung das "Pendant zum Nobelpreis" für die Naturwissenschaften. "Die Auswahl mag dieses Jahr überraschen, weil nicht nur künstlerische, sondern auch gesellschaftspolitische Kriterien eine Rolle spielten", sagte er. So seien der Einsatz für Frieden, Geschlechtergleichheit und soziale Gerechtigkeit mit berücksichtigt.

Der spanische Architekt Moneo, der an der Bekanntgabe in Berlin teilnahm, hob besonders die soziale Verantwortung der Architektur hervor. "Gebäude sollten zum Stadtbild und zum Glück der Bewohner beitragen", sagte er.

Der 80-jährige Pritzker-Preisträger ist für die Eleganz und Klarheit seiner Werke weltbekannt. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehört die Cathedral of Our Lady of the Angels in Los Angeles. In Berlin zeichnet er für das Hotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz und für ein neues Bürogebäude gegenüber dem Auswärtigen Amt verantwortlich.

Shirin Neshat ist im Iran geboren und lebt in New York. In ihren Fotoarbeiten und Videoinstallationen setzt sie sich vor allem mit der Lage von Frauen in der muslimischen Welt auseinander.El Anatsui aus Ghana verwendet für seine Skulpturen einfache Materialien wie Holz, Ton, Metall und Recyclingprodukte.