Ring für Riley

 „Colour Moves“ hieß das Ballett, für das Bridget Riley 1983 ein Bühnenbild entwarf. Zugleich ist es eine treffende Überschrift für das Lebenswerk der britischen Malerin. Riley hat Bewegung, Puls und flimmernde Dynamik auf der doch eigentlich leblosen Leinwand zu ihrem Thema gemacht wie keine andere Künstlerin (oben: „Parade 2“, 2002). An der Meldung, dass Riley in diesem Jahr den hochbegehrten Kaiserring der Stadt Goslar erhalten wird, verwundert nur das: warum erst jetzt? Schließlich gilt die heute 77-Jährige seit über 40 Jahren als wichtigste weibliche Vertreterin der Op-Art – eine Kategorisierung, gegen die sich Riley allerdings vielfach gewehrt hat. Gegen die Begründung der Kaiserring-Jury, man würdige „eine der größten Malerpersönlichkeiten Europas“, wird aber auch die streitbare Engländerin kaum etwas vorbringen können. Gleichzeitig bewegt sich Riley künstlerisch weiter – in der Berliner Galerie Max Hetzler betrat sie erst Ende 2007 ein neues Terrain, die Wandmalerei. jh