Eintritt nach Gutdünken

Ruhrgebiets-Museen mit gemischten Erfahrungen bei "Pay what you want"

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Das Märchenrelief" von Jean Tinguely (rechts) und die Installation "WKrieg" von Duane Hanson im Lehmbruck Museum in Duisburg

Manche Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen stellen es ihren Besuchern tageweise frei, ob sie Eintritt bezahlen und wie viel. Damit haben sie gar keine schlechten Erfahrungen gemacht, wie eine kleine Umfrage zeigt

"Das Angebot wird bei uns schon genutzt, allerdings schwankend und nicht überdurchschnittlich", sagte ein Sprecher des Duisburger Lehmbruck-Museums der Deutschen Presse-Agentur. Verluste mache man aber keine, weshalb die Aktion noch mindestens bis zum Jahresende weiter laufen solle. Das Lehmbruck-Museum stellt seit Anfang des Jahres seinen Besuchern am ersten Freitag eines jeden Monats frei, ob und wie viel Eintritt sie zahlen wollen. Auch Führungen werden an diesen Tagen gegen freiwillige Bezahlung angeboten.

Auch das Red Dot Design Museum in Essen experimentiert schon seit längerer Zeit mit flexiblen Bezahlmodellen und stellt - ebenfalls an jedem Freitag - den Eintrittspreis zur Wahl. Dabei komme der durchschnittliche Normalpreis fast immer zusammen, sagte ein Museumssprecher. "Es kommt gut an und die Leute wissen auch, dass es immer freitags ist." Das merke man deutlich am Besucheraufkommen an den entsprechenden Tagen.

Gute Erfahrungen haben auch die Zoos in Dortmund und Münster mit dem "Bezahl-was-du-willst"-Prinzip gemacht. Der Allwetterzoo Münster konnte seine Besucherzahlen während des letztes Testlaufes im Dezember 2016 verdreifachen. Der Umsatz an den Kassen, in der Cafeteria und auf den Parkplätzen stieg um rund 60 Prozent. Auch im Dortmunder Zoo verdoppelte sich die Zahl der Gäste mit freier Preisbestimmung im Advent des vergangenen Jahres. Der Umsatz stieg im Vergleich zur selben Zeit des Vorjahres sogar um gut 70 Prozent.