Kassel

Scheinhinrichtung als Performance verstört auf Documenta

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Die Künstlerin Regina José Galindo im Stadtmuseum in Kassel in ihrer Installation "El Objectivo".

Eine Scheinhinrichtung mit Druckluftwaffen gehört zu den provokativsten Performances der Documenta 14

Die für ihre drastischen Aktionen bekannte Künstlerin Regina José Galindo aus Guatemala hat im Kasseler Stadtmuseum eine verstörende Szenerie aufgebaut. Sie stellt sich in eine weiße fensterlose Kammer, an deren Ecken aus vier Schießscharten die Mündungen der Waffen ragen. Besucher können auf die Künstlerin zielen.

Die 42-jährige Galindo, mehrfache Teilnehmerin der Biennale in Venedig, geht mit der Aktion "El Objectivo" (Das Ziel) den Mechanismen der Gewalt in der Gesellschaft nach. Für eine Performance ließ sie sich auch schon einmal wie ein Mordopfer in einem Plastiksack auf einer Mülldeponie ablegen.

Die 14. Auflage der Documenta öffnet am Samstag für die Öffentlichkeit ihre Tore. Rund 160 Künstler an etwa 30 Standorten in der Stadt sind beteiligt. Performances, eine flüchtige Kunstform an der Grenze zu Theater und Tanz, nehmen einen großen Raum auf der Weltkunstausstellung ein.