Mindestpreis zu hoch

Schieles "Danaë" kurzfristig von Auktion zurückgezogen

Foto: Sotheby’s/dpa
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"Danae" von Egon Schiele

Das auf einen Kaufpreis von bis zu 40 Millionen Dollar (36 Mio Euro) geschätzte Gemälde "Danaë" des österreichischen Expressionisten Egon Schiele ist am Dienstag kurzfristig von einer Auktion in New York zurückgezogen worden.

Das Mindestgebot von 30 Millionen Dollar (27 Mio Euro) war offenbar zu hoch, wie das "Wall Street Journal" berichtete. So habe der anonyme Besitzer das Aktbild von 1909 in letzter Minute von der Auktion von Sotheby's zurückgezogen.

Kunsthändler sagten laut "Wall Street Journal", der träge Anblick der mythologischen Figur werde dem sonst kantigen Stil Schieles nicht gerecht. "Es ist ein sehr gutes Gemälde für einen (Gustav) Klimt, aber es ist nicht gut für einen Schiele", erklärte etwa der Pariser Kunsthändler Christian Ogier beim Verlassen des Auktionssaals laut Portal "Artnet.com".

Schiele (1890-1918) war erst 19 Jahre alt, als er mit "Danaë" eines seiner frühen Meisterwerke anfertigte, das ihm zum Durchbruch verhalf. Er führte eine Ästhetik ein, die den Einfluss des Wiener Jugendstil verkörperte und zugleich als Hommage an seinen inoffiziellen Mentor Gustav Klimt galt. Klimt (1862-1918) hatte den jungen Künstler von früh an gefördert.