Göttingen

Uni hängt Kunstwerke nach Sexismus-Vorwürfen ab

Horst Reinert vom Studentenwerk Göttingen mit einer Zeichnung aus der umstrittennen Ausstellung in der Zentralmensa der Universität

Zeichnungen von nackten Brüsten und einem Po haben an der Universität Göttingen heftige Kritik ausgelöst

Das Studentenwerk hängte die Ausstellung, die ausgerechnet den Titel "Geschmackssache" trägt, ab. "Es gab den Vorwurf, dass einige Bilder sexistisch seien", sagte Sandra Schütz vom Studentenwerk am Dienstag. Das "Göttinger Tageblatt" (Dienstag) berichtete außerdem, dass die Jüdische Gemeinde eines der Bilder, das Albert Einstein mit Schweineohren zeigt, auch für antisemitisch hält. Eine entsprechende Mail sei eingegangen, sagte Schütz.

Am Mittwoch will sich das Studentenwerk auf einer Pressekonferenz ausführlich zu der Kritik äußern. Dessen Kulturbüro hatte die Ausstellung der Künstlergruppe KomiTee am 20. Oktober in der Zentralmensa eröffnet. "Die Bilder waren als Satire gedacht", sagte Schütz. Was aber nicht bei allen ankam: Die Kritik bezog sich zunächst vor allem auf die Zeichnungen der Künstlerin Marion Vina, die nackte Körperteile zeigen.

Um den Streit zu entschärfen, hängte das Kulturbüro eine Stellungnahme der Künstlerin neben den Werken auf. In der bezeichnet sie ihre Bilder als einen Versuch nach der im Internet unter dem Schlagwort "#MeToo" geführten Debatte um sexuelle Übergriffe auf Frauen und Sexismus, "wieder zurück zu einer normalen Sexualität und Erotik zu kommen". Doch die Kritik riss nicht ab. Auch bei der Gleichstellungsbeauftragten gingen Beschwerden ein. Diese forderte schließlich, die Ausstellung abzuhängen. Dies erfolgte am Freitag.