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In ihrer Serie "This is not a love song..." porträtiert die Künstlerin Vanja Vukovic Teil­neh­mer von Demons­tra­tio­nen und reflektiert politischen Widerstand im öffentlichen Raum

In Nebel gehüllt wirken die Porträtierten wie in einem Traum, nachdenklich, aber mit entschlossenem Blick. Dass auf die Straße getra­ge­ne Proteste zu einem prägen­den Erleb­nis werden können, weiß die Frankfurter Künstlerin aus eigener Erfahrung. Ihre Serie "This is not a love song..." ist angelehnt an den Titel eines Songs der Post­punk­band "Public Image Ltd" aus dem Jahr 1983 und erzählt die Geschichte von Menschen, die sich widersetzen: gegen Schul­re­for­men, gegen den Nato-Doppel­be­schluss oder gegen die Austeri­täts­po­li­tik der briti­schen Regie­rung. Die Porträtierten bleiben anonym. Man erfährt lediglich, welches die erste poli­ti­sche Demons­tra­tion oder Aktion war, an der die Porträ­tier­ten teil­ge­nom­men haben.

Zu der Serie bewegt wurde Vanja Vukovic durch die 2014 von der spani­schen Regie­rung beschlossene Einschrän­kung des Demons­tra­ti­ons­rechts. Genau wie die Künstlerin selber immer für dieses Recht einstehen würde, scheinen auch die porträ­tier­ten Männer und Frauen ihre entschlossene Haltung nicht geändert zu haben. Ihre Haltung zeugt noch immer von einem nicht aufgegebenen Idealismus, obwohl die wenigsten ihrer Proteste jemals Wirkung gezeigt haben. Ein Blick in die Serie in unserer Bildstrecke.