Tipps und Termine

Wohin am Osterwochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Amsterdam, Dessau, London, München und Prag

Seth Price in Amsterdam
Der New Yorker Künstler Seth Price (Jahrgang 1973) lässt sich nicht festlegen, weder stilistisch noch auf bestimmte Medien. Über 140 seit dem Jahr 2000 entstandene Werke sind in der ersten großen Museumsschau im Amsterdamer Stedelijk zu sehen. Neben Skulpturen, Installationen, 16-mm-Filmen, Fotos, Zeichnungen und Textilarbeiten werden auch Arbeiten aus den Bereichen Webdesign, Musik und Dichtung präsentiert. Zentrales Leitmotiv der Schau ist die Materialität der Werke, in der bei Seth Price stets soziologische und historische Resonanzen mitschwingen.
"Seth Price: Social Synthetic", Stedelijk Museum, Amsterdam, 15. April bis 3. September

100 Jahre Bauhaus - Ausstellung in Dessau
Unter dem Motto "Handwerk wird modern. Vom Herstellen am Bauhaus" widmet sich das Dessauer Bauhaus in einer neuen Ausstellung den Wurzeln der Architektur- und Designschmiede. Anhand von rund 300 Exponaten und Dokumenten wird in der früheren Weberei die Geschichte der Bauhaus-Werkstätten und die Verbindung zur Handwerkskunst mit neuem Design und zur Industrie erzählt, wie die Stiftung Bauhaus Dessau am Mittwoch kurz vor der Eröffnung mitteilte. Zu sehen sind Originale von Klassikern von Bauhäuslern wie Clubsessel von Marcel Breuer, Lampen von Marianne Brandt und Jacquardgewebe von Gunta Stölzl. Nach Angaben der Stiftung ist sie Auftakt zum Jubiläumsprogramm. 2019 wird das Bauhaus 100 Jahre alt. Es wurde ursprünglich in Weimar gegründet. (dpa)
"Handwerk wird modern. Vom Herstellen am Bauhaus", Bauhaus, Dessau, bis 7. Januar 2018

Henry Moore in Perry Green bei London
Ihr 40-jähriges Bestehen feiert die britische Henry Moore-Stiftung mit einem Blick auf die jungen Jahre des weltberühmten Künstlers. In der Ausstellung "Becoming Henry Moore" wird die künstlerische Entwicklung des Bildhauers von 1914 bis 1930 nachvollzogen. Frühe internationale Einflüsse auf sein Werk werden deutlich herausgestellt, schon lange bevor Moore mit seinen monumentalen Spätwerken nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Anerkennung erlangte. Das Anwesen in Perry Green, nordöstlich von London, wo Moore bis zu seinem Tod 1986 lebte und wirkte, wurde aus Anlass des Jubiläums modernisiert. Ein Besucherzentrum, Café und Archiv mit Leseraum und Forschungsplätzen wurden eingerichtet. Das angrenzende Gelände ist zugleich ein Skulpturenpark. (dpa)
Henry Moore Foundation, bis 22. Oktober

Peter Lindbergh in München
Peter Lindbergh gilt als einer der einflussreichsten Modefotografen der letzten 40 Jahre. Das Supermodel-Phänomen der 1990er ist ohne ihn kaum denkbar. Die Kunsthalle in München zeigt von diesem Donnerstag an Lindberghs Geschichten und sein Konzept von Ästhetik - oder, wie Kurator Thierry-Maxime Loriot es ausdrückt: "Seine Besessenheit, sein Universum." Mehr als 200 Werke sind in der Ausstellung "From Fashion To Reality" zu sehen - darunter Fotos der großen Topmodels. Schließlich ist das Supermodel-Phänomen der 1990er ohne Lindbergh kaum denkbar. "Models wie Naomi Campbell, Linda Evangelista, Kate Moss, Christy Turlington und Tatjana Patitz waren jung und unbekannt, als Lindbergh sie in den späten 1970ern und den 1980ern fotografierte; danach reichte es, ihre Vornamen zu nennen, um zu wissen, von wem die Rede war", schreibt die Kunsthalle in der Ausstellungs-Ankündigung. (dpa)
"Peter Lindbergh: From Fashion To Reality", Kunsthalle, München, bis 27. August 2017)

Richard Deacon in Prag
Der britische Künstler Richard Deacon stellt rund 60 seiner Werke in Prag aus - von verschlungenen, monumentalen Skulpturen bis hin zu feinen Zeichnungen. Es ist die erste Schau des Turner-Preis-Gewinners in der tschechischen Hauptstadt seit Jahrzehnten. "Ich versuche mit dieser Ausstellung, die fehlenden 30 Jahre zu ergänzen und die Vielfalt und Breite meiner Interessen zu zeigen", sagte Deacon der Agentur CTK. Die verwendeten Materialien reichen von Holz über Stahl und Aluminium bis hin zu Keramik und Kunststoffen. Deacon arbeitete mit Kurator Julian Heynen zusammen, der im Sommer die Kunstsammlung NRW verlassen hatte, um frei zu arbeiten. Mit seinen raumgreifenden Werken gehört Deacon zu den wichtigsten Bildhauern der Gegenwartskunst. 1987 erhielt er den Turner-Preis, die bedeutendste britische Auszeichnung für moderne Kunst. Derzeit laufen gleich mehrere Ausstellungen mit Deacons Arbeiten parallel. Das lenke ein wenig von der Arbeit im Atelier ab, aber es gehe nichts darüber, die eigenen Werke in einem neuen Kontext zu sehen, sagte der aus Wales stammende Künstler. (dpa)
Galerie der Stadtbibliothek, bis 17. September