Haus in Brooklyn

Wohnung von Patti Smith und Robert Mapplethorpe zu verkaufen

Das ganze Haus mit drei Wohnungen und rund 220 Quadratmeter Wohnfläche in der schicken Gegend Clinton Hill im Stadtteil Brooklyn soll rund eine Million Dollar (rund 820 000 Euro) kosten, wie der Makler am Dienstag mitteilte. Smith und Mapplethorpe hatten vor knapp einem halben Jahrhundert nur rund 80 Dollar Miete im Monat bezahlt, wie sich Smith in ihrer Autobiographie "Just Kids" erinnert. "New York war bankrott und kaputt. Man fand Wohnungen für 60 Dollar im Monat. Es gab Kakerlaken oder Mäuse, dafür konnte man Theater, Musik, Literatur machen. Die Stadt war arm, deshalb lebten die Armen dort gut", erzählte Smith einmal in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

In der Wohung arbeiteten die Punk-Sängerin und der Fotograf, der 1989 an den Folgen einer HIV-Infektion starb, erstmals gemeinsam an verschiedenen Kunstprojekten. Aber im Grunde waren die Rollen auch kaum anders verteilt als bei den bürgerlichen Nachbarn: "Wir hatten nicht viel Geld, aber wir waren glücklich. Robert arbeitete halbtags und kümmerte sich um die Wohnung. Ich machte die Wäsche und bereitete die Mahlzeiten zu", heißt es in "Just Kids".

Für das zeitgenössische New York hat die heute 65-jährige Smith übrigens nicht viel übrig: "Michael Bloomberg hat die Stadt zugerichtet, als kämen die Olympischen Spiele. Es ist kriminell. Am Times Square sieht es aus wie in "Blade Runner". 42nd Street ist wie Disneyland. Die kleinen Cafés, in denen vielleicht schon Dylan Thomas geschrieben hat, werden von Leuten mit viel Geld aufgekauft, dann kommt ein Designershop, dann ein Fastfood-Laden. Das CBGBs ist jetzt eine Boutique für Herrenmode! Wir sind ein junges Land, wir könnten es uns nicht erlauben, unsere Geschichte mit Glas und Stahl wegzuwischen." Klingt nicht wie eine Kaufempfehlung. (dpa/monopol)