"Kunst und Leben"-Podcast

Wie sehr alles miteinander zusammenhängt

Emerson Pontes, "Apossemática", UÝRA, 2019
Foto: Selma Maia

Emerson Pontes, "Apossemática", UÝRA, 2019

Starkregen, Fluten und Dürren: Die Folgen des Klimawandels sind schon heute deutlich zu spüren. Wie die Kunst darauf reagiert, besprechen wir im "Kunst und Leben"-Podcast

Alles hängt mit allem zusammen – das wird vor allem dann deutlich, wenn es um die Klimakrise geht. Wie eng die Vernetzungen sind und wie stark der Einfluss der Erderwärmung auf jede Facette des Lebens ist, untersucht die Ausstellung "1,5 Grad. Verflechtungen von Leben, Kosmos, Technik" in der Kunsthalle Mannheim. Dabei zeigt das Haus über 200 Werke, darunter Leihgaben aus aller Welt und auch extra für die Schau geschaffene Kunstwerke.

"1,5 Grad" gliedert sich in mehrere Themenbereiche und befasst sich mit Lebewesen, Aktivismus und Ressourcen. Dabei geht die Ausstellung auf die Beziehung zwischen Mensch und Tier ein, auf den Kosmos am Himmel und den unter Wasser und auf die verschiedensten Aspekte menschlicher Einwirkung auf die Erde, das All, die Ozeane.

Den Macherinnen und Machern um den Kurator Johan Holten ging es bei "1,5 Grad" nicht darum, Bilder für die Klimakrise zu finden, sondern darum, aufzuzeigen, wie sehr eigentlich alles miteinander zusammenhängt. Ein Beispiel dafür sind die Werke von Emerson Pontes aus Brasilien, der im Amazonas-Regenwald aufwuchs. "Seine Kindheitserinnerung ist: Er hat die Füße im Dreck und um ihn herum sind Bäume und Wald", sagt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr in der neuen Folge unseres Podcasts "Kunst und Leben", in der es um Reaktionen der Kunst auf die Herausforderungen des Klimawandels geht. 

Heute lebt Emerson Pontes in einer queeren Community in einem Vorort in Manaus. In seinen Werken zeigt er gleichzeitig die Schönheit und die Zerstörung der Natur. Dafür hat er die Kunstfigur Uýra Sodoma erschaffen, eine Art Göttin, die manchmal wie ein Waldgeist aussieht, Für die Darstellung verwendet Pontes eine Mischung aus traditionell indigener Schminktechnik und Drag.

Nachhaltigkeit im Museum

Nicht nur inhaltlich soll die Ausstellung "1,5 Grad – Verflechtungen von Leben, Kosmos, Technik" ein Zusammenschluss mehrerer Werke zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sein. Für Museumsleiter Johan Holten hat sie auch noch eine andere Bedeutung, wie er im "Kunst und Leben"-Podcast erzählt: "Mich interessiert eher, wie nutzen wir diese Ausstellung für einen weiteren Schritt hin zu einem tatsächlichen CO₂-neutralen Betrieb des Hauses."

Die Ausstellung ist auch eine Kooperation mit der Bundesgartenschau Mannheim 2023: Die Künstler Olaf Holzapfel und Fabian Knecht haben dafür auf dem Buga-Gelände begehbare Installationen errichtet. "1.5 Grad" ist von diesem Freitag an bis zum 8. Oktober zu sehen. Mit Johan Holten und Elke Buhr spricht Detektor-FM-Moderatorin Aileen Wrozyna. Sie können den "Kunst und Leben"-Podcast auf alle gängigen Plattformen hören – oder direkt hier: