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4 Kunstdokus, die Sie im Juni nicht verpassen sollten

Szene aus der Dokumentation "Frida Kahlo - Wilde Tage in Coyoacán"
Foto: ARD

Szene aus der Dokumentation "Frida Kahlo  Wilde Tage in Coyoacán"

Ja, schon wieder Bauhaus, aber auch Frida Kahlos Selbstportraits, Jan Vermeers Astronom und Geschichte, wie man sie noch nie gesehen hat, sind gute Gründe zum Auf-dem-Sofa-bleiben 

 

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1. "Frida Kahlo  Wilde Tage in Coyoacán"

An ihr kann man sich nicht satt sehen: Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, die durch einen Unfall oft ans Bett gefesselt war, arbeitete die dramatischen Geschehnisse ihres Lebens in ihrer Kunst auf und war dabei selbst ihr häufigstes Motiv. Immer wieder versah sie sich mit anderen Attributen und verwendete eine metaphorische, oft surrealistische Bildsprache, um ihre Werke geheimnisvoll zu verschlüsseln. Diese Dokumentation versucht hinter die Maske der Malerin zu blicken, die trotz aller seelischer und körperlicher Schmerzen das Leben liebte  und deren Vorliebe für Selbstbildnisse im Selfie-Zeitalter wieder überraschend gegenwärtig wirkt. Das Porträt schafft es, durch viele Originalaufnahmen, Briefe und Tagebucheinträge ein ambivalentes Bild der Künstlerin zu zeichnen. Und die Zwiespältigkeit und den Schmerz zu benennen, aus der sich auch ihr Werk zu speisen scheint.

Hier geht es zum Frida-Kahlo-Universum 

 

2. "Hundert Meisterwerke und ihre Geheimnisse - Der Astronom, Jan Vermeer, 1668"

Das "Mädchen mit dem Perlenohrring” und die "Dienstmagd mit Milchkrug" des niederländischen Malers Jan Vermeer zeugen von großer Intensität und sind Zeugnisse einer Gesellschaft im Wandel. Vor dem Hintergrund einer neuen niederländischen Republik im Frühkapitalismus entstand noch ein anderes Bild des Malers, das noch immer Rätsel aufgibt: "Der Astronom" in seinem Arbeitszimmer symbolisiert mutmaßlich den Forscherdrang gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Doch wer ist der Mann und welche Bedeutung hatte die Astronomie für die Gesellschaft? Diese Arte-Doku sucht nach Antworten.

Hier geht es ins Astronomie-Atelier 

Jan Vermeer "Der Astronom" 
Foto: Arte

Jan Vermeer "Der Astronom" 

3. "Die Bauhaus-Revolution" (1/2)

Es ist nicht so, als würde 2019 ein Bauhaus-Mangel herrschen. Aber wer sich noch einmal bekannte und auch einige neue Bilder aus der Lieblings-Designkaderschmiede der Deutschen genehmigen möchte, ist bei diesem ausführlichen Rückblick gut aufgehoben. Anlässlich des 100. Geburtstages des Bauhauses beleuchtet die zweiteilige Dokumentation von Claudius Gehr die Entwicklung der Kunstschule, die nur 14 Jahre existierte. 1919 wurde sie von Walter Gropius in Weimar gegründet, zog wenige Jahre später nach Dessau, wo sie ihre Blütezeit erlebte, und schließlich nach Berlin, weil sie von der NSDAP immer mehr unter Druck gesetzt wurde. Obwohl sie nur bis 1933 bestand, revolutionierte sie die Architektur, die Kunst und das Design des 20. Jahrhunderts. Erstmals wurde der Ansatz verfolgt, Kunst und Handwerk gemeinschaftlich zu betrachten. Diese Philosophie sowie die zeitlosen architektonischen Werke sind bis in die Gegenwart präsent. Das Bauhaus gilt bis heute als ein Synonym für die Moderne.

Hier geht's ins Bauhaus

Modell des neuen Bauhaus-Museums in Weimar 
Foto: ZDF

Modell des neuen Bauhaus-Museums in Weimar 

4. "1838-2019: Street Photography  A Photo For Every Year"

Der kanadische Filmarchivar und YouTuber Guy Jones hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die Jahre 1838 bis 2019 je ein Foto einer Straße herauszusuchen und zu einer Collage zusammenzufügen. Entstanden ist ein faszinierender 20-minütiger Film, der globale Stadtentwicklungen eines ganzen Jahrhunderts im Zeitraffer zeigt. Auch die Veränderung der Mobilität, der Infrastruktur, der Konsumgesellschaft, der Mode und der Fotografie als Bildmedium wird deutlich. Geschichte so eindringlich, wie man sie noch nie gesehen hat. 

Hier geht's tief in die Geschichte

"1838-2019: Street Photography - A Photo For Every Year"
Foto: Aeon

"1838-2019: Street Photography  A Photo For Every Year"