Kunstfund in München

Die öffentlich gezeigten Werke aus der Gurlitt-Sammlung

Die zuständige Kunsthistorikerin Meike Hoffmann zeigte Fotos folgender Werke und gab einige Informationen zu ihnen:

- CANALETTO (1697-1768), Radierung, Ansicht von Padua, im Werkverzeichnis enthalten, Herkunft nicht geklärt.

- CARL SPITZWEG (1808-1885), Zeichnung, «Das musizierende Paar». Es handelt sich um eine Vorzeichnung zu einem Gemälde, das im Werkverzeichnis erfasst ist.

- ERNST LUDWIG KIRCHNER (1880-1938), Farbholzschnitt mit Motiv eines Mädchens, Herkunft: Kunsthalle Mannheim. In dieser Farbigkeit war die Druckgrafik Kirchners bisher nicht bekannt.

- MAX BECKMANN (1884-1950), Gemälde aus Zandvoort, im Werkverzeichnis enthalten.

- FRANZ MARC (1880-1916), Gouache, «Landschaft mit Pferden», Herkunft: Kunst- und Gewerbemuseum in Moritzburg.

- GUSTAVE COURBET (1819-1877), «Mädchen mit Ziege». Von dem Bild gibt es zwei Versionen, die beide im Werkverzeichnis deklariert sind. Das beschlagnahmte Bild wurde laut Hoffmann erst 1949 auf einer Auktion versteigert. Das Bild geriet also erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die Sammlung Gurlitt.

- MARC CHAGALL (1887-1985), Gouache einer allegorischen Szene, nicht im Werkverzeichnis enthalten, Herkunft nicht eindeutig bestimmt.

- HENRI MATISSE (1869-1954), Gemälde einer sitzenden Frau, nicht im Werkverzeichnis enthalten. Das Bild dürfte Mitte der 1920er Jahre entstanden sein. Es wurde 1942 vom Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in einem Banktresor im französischen Libourne beschlagnahmt.

- MAX LIEBERMANN (1847-1935), Gemälde, Zwei Reiter am Strand. In der Münchner Sammlung wurden weitere Zeichnungen und Skizzen Liebermanns gefunden.

- OTTO DIX (1891-1969), Farblithographie, Motiv einer älteren Dame. Die Herkunft kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. In der Sammlung sind mehrere Grafiken von Dix enthalten, die im Zuge der Aktion «Entartete Kunst» beschlagnahmt wurden.

- OTTO DIX, Selbstporträt, das bisher völlig unbekannt war und weder im Werkverzeichnis noch irgendwo anders publiziert wurde. Es dürfte um 1919 entstanden sein. Damit ist es laut Hoffmann eines der ganz wenigen Werke, die Dix gleich nach dem Ersten Weltkrieg malte.