Turner Prize 2010

Susan Philipsz gewinnt

Susan Philipsz wurde bei einer Feier am Montag Abend in der Londoner Tate Gallery mit dem bedeutendsten britischen Kunstpreis geehrt. Sie ist die erste Klangkünstlerin, die diese Auszeichnung zugesprochen bekommen.

Susan Philipsz nahm den Preis von der Modedesignerin Miuccia Prada entgegen. Prämiert wurde die 45-jährige Künstlerin für eine Soundinstallation an einem Flussufer in ihrer Geburtsstadt Glasgow: Die Arbeit, die im Rahmen des Festivals Glasgow International zu erleben war, enthielt drei verschiedene von Philipsz gesungene Versionen des schottischen  Klagelieds „Lowlands Away“. Es erzählt von einem Mann, der im Meer ertrinkt und zurückkehrt, um seiner Frau von seinem Tod zu berichten. Auch in der Nominiertenausstellung in der Tate Britain ist diese Soundinstallation zu hören.

Die diesjährige Feier, die im Fernsehsender Channel 4 live übertragen wurde, wurde lautstark von rund 30 Demonstranten gestört: Studenten, die gegen die Einsparungen im Bildungs- und Kultursektor transportierten. Susan Philipsz erklärte bei der Dankesrede ihre  Solidarität mit ihnen: „Wir alle haben das Recht auf Bildung“, sagte sie.

Der nach dem Maler J. M. W. Turner benannte Kunstpreis ist mit 25 000 Pfund dotiert und wird seit 1984 jedes Jahr verliehen. Philipsz setzte sich gegen drei Mitnominierte durch: den Maler Dexter Dalwood, Angela de la Cruz, die sich in ihren Arbeiten zwischen Bildhauerei und Malerei bewegt und der Otolith Group, die in verschiedenen Medien arbeitet und Ausstellungen kuratiert.