Advertorial

Das Frankfurter Städel kehrt zurück zur Gegenwart


Das Städel in Frankfurt präsentiert seine Sammlung Gegenwartskunst neu. Verschiedene Schulen, Stile und Gruppen ermöglichen überraschende Vergleiche und Sichtachsen zwischen der Gegenwart und ihren Wurzeln


Fast ein Jahrzehnt ist es her, dass die Gartenhallen des Städel Museums für die Sammlung Gegenwartskunst eröffnet wurden. Es wurde also höchste Zeit für eine Neupräsentation: Auf 3.000 m² sind nun rund 230 Arbeiten von 170 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Verschiedene Schulen, Stile und Gruppen ermöglichen überraschende Vergleiche, Blickwinkel und Sichtachsen zwischen der Gegenwart und ihren Wurzeln in den zurückliegenden Jahrzehnten. Ausgehend von Hauptwerken der jüngeren und jüngsten Zeitgenossenschaft zeigt sich so eine Geschichte der Kunst nach 1945.



Die Neupräsentation der Sammlung Gegenwartskunst wird bewusst nicht chronologisch, sondern thematisch erfahrbar gemacht – anhand unterschiedlichster Erzählstränge wird die Kunst nach 1945 zugänglich. Erstmals sind auch neueste Erwerbungen und Schenkungen zu sehen, darunter Arbeiten von Miriam Cahn, René Daniëls, Carlos Cruz-Diez, Jimmie Durham, Asta Gröting oder Victor Vasarely. Die Neupräsentation der Sammlung im Städel Museums vermittelt etwa die Auflösung des abgebildeten Gegenstandes in abstrakte, formlose Malereien genauso wie den sich parallel vollziehenden Einzug der gestischen Malerei und deren Auswirkungen auf die nachfolgenden Jahrzehnte.



Auch die immer wieder mit neuen Bedeutungen und Referenzen aufgeladene Ästhetik der Geometrie und der Dinge des alltäglichen Lebens wird in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und thematischen Bezugspunkten gezeigt. Im Gang durch die Räume und Plätze der Gartenhallen lässt sich nachvollziehen, wie die Figur wieder zurück ins Bild findet, die Malerei den – realen – Raum erobert oder die scheinbar konkurrierenden Medien Malerei und Fotografie zu einem wechselseitigen Austausch finden.

 

 



Wolfgang Tillmans’ abstrakte Fotografie "Freischwimmer 54" (2004) tritt in Dialog mit der Assemblage "Zimbal" (1966) von Gerhard Hoehme oder Raymond Hains’ Collage "Coup de Pied" (1960), die Skulpturen Jessica Stockholders  "#358" (2001) und Isa Genzkens "Wind I (David)" (2009) leiten über zu Blinky Palermos "Stoffbild" (1970) oder Yves Kleins Schwammrelief Relief "éponge bleu" (1960). Daniel Richters abstrakt-figurative Malerei verknüpft sich mit Francis Bacons Studie für die Kinderschwester in dem Film "Panzerkreuzer Potemkin" (1957). Dirk Skrebers fotorealistisch anmutende Malerei führt zu Thomas Demands selbst gebauten und fotografisch festgehaltenen Räumen.

Jenseits der scheinbar vertrauten Pfade der Kunst nach 1945 werden verschiedene Gegenwarten sichtbar: unterschiedlichste Lesarten und Zugänge zur Kunst dieser Zeit, die teilweise parallel verlaufen, sich überschneiden oder ergänzen, einander widersprechen und kommentieren. Das Ergebnis ist ein Parcours durch sieben Jahrzehnte Gegenwartskunst, der es dem Publikum ermöglicht, eine eigene Kunstgeschichte auf individuelle Weise und nach persönlichem Interesse zu begreifen.



CLOSE UP

Welche Rolle nimmt die Fotografie in der Kunst ein? Welche Auswirkungen hat sie auf die Malerei? Im  CLOSE UP – dem neuentwickelten Kunst- und Vermittlungsbereich der Sammlung Gegenwartskunst – bilden Fragen an die Kunst den Ausgangspunkt für eine intensive Beschäftigung. CLOSE UP setzt dabei auf das Zusammenspiel von originalen Kunstwerken, Wandtexten und einer Tabletanwendung, die das umfangreiche digitale Vermittlungsangebot thematisch bereitstellt – von Ausstellungsfilmen über Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern der Sammlung, den Digitorials®, bis hin zur Digitalen Sammlung. Im CLOSE UP werden immer wieder andere Werke der Sammlung Gegenwartskunst mit verschiedenen Fragestellungen unter die Lupe genommen. Den Anfang bilden die künstlerischen Medien Fotografie und Malerei.