China

Ai Weiweis Atelier in Peking abgerissen

Foto: dpa
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Ai Weiwei bei der Verleihung des 30. Europäischen Filmpreises in Berlin

Das größte Atelier des chinesischen Künstlers Ai Weiwei in Peking wurde abgerissen. Der Regimekritiker behauptet, die Behörden hätten das Gebäude ohne Vorwarnung zerstört

Ai veröffentlichte Bilder vom Abriss auf seinem Instagram-Kanal. Er hatte das Atelier im Norden der Stadt 2006 gemietet. Der 60-Jährige arbeitet seit einigen Jahren vor allem in Berlin, hat aber das Studio in der chinesischen Hauptstadt weiter genutzt. Seine Assistenten haben nach eigenen Angaben nicht alle Werke aus den Hallen der ehemaligen Traktorenfabrik im Stadtteil Songzhuang retten können. "Sie kamen und fingen an, die Fenster zu zerstören, ohne uns vorher zu warnen. Es waren noch so viele Sachen drinnen", sagte ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.

Dem Kunstmagazin "Frieze" sagte Ai Weiwei: "Niemand kennt den wirklichen Grund für den Abriss. Dasselbe gilt für alles in der chinesischen Gesellschaft. Niemand kennt den wirklichen Grund oder weiß, was hinter den Argumenten steckt, die der Staat vorbringt." Er wollte das Studio ohnehin bald aufgeben, da der Mietvertrag ausläuft.

Es kommt immer vor, dass chinesische Behörden aus Sicherheitsgründen Gebäude abreißen, jedoch selten ohne Vorwarnung. Ob der Abriss eine gezielte Maßnahme gegen den Künstler war, bleibt zunächst unklar. Laut Medienberichten geht es darum, das Viertel zu entwickeln.