"Geistiger Extremismus"

Aktionskünstler Ruch: Maischberger bedroht Zusammenhalt der Gesellschaft

Moderatorin Sandra Maischberger
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Moderatorin Sandra Maischberger 

Philipp Ruch vom Künstlerkollektiv Zentrum für politische Schönheit (ZPS) hat die Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger scharf angegriffen: Er wirft ihr ein Spiel mit "extremen Positionen" vor

"Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wird durch Reichsbürger, Pegidisten und Rechtsfaschisten lange nicht so bedroht wir durch eine Maischberger-Sendung", schreibt der 38-Jährige in seinem neuen Buch "Schluss mit der Geduld. Jeder kann etwas bewirken".

Im Interview mit dem "Spiegel" verteidigt der Künstler diese Aussage. In der aktuellen Ausgabe des Wochenblattes sagte er: "Man kann nicht genug warnen. (...) Vor dieser Art des geistigen Extremismus. (...) Gucken Sie sich mal an, wie diese Talkshows ihre Themen ankündigen: 'Sozialstaat unter Druck: Kosten uns die Flüchtlinge zu viel?' Oder: 'Angst vor Flüchtlingen: Ablehnen, ausgrenzen, abschieben?' (…) Die Gäste, die Themen. Welche Sätze da unwidersprochen gesagt werden können!"

Ruch schlägt vor, auch mal einen Flüchtling einzuladen und Triggerwarnungen vor rechten Sätzen einzublenden. "Ist Ihnen einmal aufgefallen, dass Maischberger immer für die Seite Partei ergreift, die wir dem geistigen Faschismus zuordnen könnten? Haben Sie sie jemals für Humanismus eintreten hören?" Sie organisiere "den Absturz des Humanismus" und spiele mit extremen Positionen.

Das ZPS machte immer wieder mit spektakulären und umstrittenen Aktionen auf sich aufmerksam. So baute es eine Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals neben das Haus von AfD-Politiker Björn Höcke.