Kunstmarkt

Alexander Duve wagt nach Galerieschließung Neustart

Foto: privat
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Alexander Duve

Der Berliner Galerist Alexander Duve, der im Dezember seine Räume und sein Ausstellungsprogramm aufgegeben hat, will eine Salongalerie ohne feste Künstlervertretung eröffnen

Der Betrieb soll Anfang nächsten Jahres in einem neuen Loft zwischen den Stadtteilen Mitte und Kreuzberg starten. Es soll keine festen Öffnungszeiten geben, Interessierte können nach Vereinbarung die vier Wechselausstellungen im Jahr besuchen. Es soll vor allem Malerei gezeigt werden. Auf Messen will Duve zunächst verzichten, Künstler will er nur noch als Kunstagent vereinzelt vertreten. Die Galerie mit Sitz in Kreuzberg repräsentierte Künstler wie Ali Kepenek, Marguerite Humeau,Sarah Oppenheimer und Chris Succo.

"Der Markt für junge Kunst ist eingebrochen", sagt Duve. Er startete seine Galerie 2007 gemeinsam mit Birte Kleemann in der Invalidenstraße unter dem Namen duvekleemann. Nach einem Jahr führte er die Galerie als DUVE Berlin alleine weiter. "Die Galerie hat sich irgendwann rein durch Verkäufe finanziert. Besonders 2013 bis 2015 waren gute Jahre. Es gab diesen großen Hype um die Kunst, sie war so cool wie Mode oder Popmusik geworden. Spekulanten kauften junge Kunst, viel wurde davon schnell wieder auf Auktionen verkauft. Heute hat sich der Markt stark verändert, nicht zuletzt deshalb, weil Spekulanten ihn kaputt gemacht haben."

Duve würde Unterstützung von staatlicher Seite begrüßen, wie sie in anderen Ländern üblich ist, auch besser Bedingungen für Messeteilnahmen. "Wir haben in den ersten fünf Monaten 2015 auf fünf Messen ausgestellt und dabei viel Geld verloren. Es ist schon extrem schwierig für eine junge Galerie geworden, mit Gewinn aus einer Messe rauszugehen."

Nicht nur die Situation für junge Galerien habe sich verschlechtert, so Duve, sondern – damit verknüpft – auch die der jungen Künstler. "Der Erwartungsdruck ist sehr hoch geworden, es ist kaum Zeit da, sich zu entwickeln. Stattdessen sollen Künstler sich ständig neu erfinden, alles ist viel kurzlebiger geworden. Eine Entwicklung, die man in unsere Gesellschaft allgemein beobachten kann."

Dass er sich in seiner Salongalerie auf Malerei konzentrieren will, dürfe man nicht falsch verstehen: "Natürlich ist es auch eine kommerziellere Auslegung des Galerieprogramms. Ich habe bislang immer auch viel Konzeptkunst gezeigt, sogar gänzlich unverkäufliche Ausstellungen. In der neuen Ausrichtung drückt sich aber vor allem meine Liebe zu dem Medium Malerei aus. Schon meine Eltern haben Malerei gesammelt und ich habe früh angefangen, mich damit zu beschäftigen."