Auktion

Amsterdamer Museum erwirbt "Bordell-Brief" von van Gogh und Gauguin 

Das Amsterdamer Van Gogh Museum hat einen kunsthistorisch bedeutsamen Brief der beiden Maler Vincent van Gogh und Paul Gauguin aus dem Jahre 1888 erstanden

Auf vier Seiten beschreiben die Maler ihre intensive gemeinsame Periode im südfranzösischen Arles, darunter auch gemeinsame Bordellbesuche. Die Stiftung des Museums hatte den Brief bei einer Auktion in Paris für rund 200 000 Euro ersteigert, teilte das Museum am Mittwoch mit. 

Der Brief des Niederländers van Gogh (1853-1890) und seines französischen Kollegen Gauguin (1848-1903) richtete sich an den gemeinsamen Künstlerfreund Émile Bernard. Es sei "ein Dialog der Maler", teilte das Museum mit, und das wichtigste Dokument van Goghs, das noch in Privatbesitz war. "Der Brief ist eine visionäre Darlegung ihrer künstlerischen Zusammenarbeit und die Zukunft der modernen Kunst." Er gibt nach Angaben des Museums einen Einblick in die sehr unterschiedlichen Charaktere der Maler. Gauguin und Van Gogh beschreiben auch ihre Besuche in einem Bordell, wo sie auch malen wollten. Der Brief soll ab Herbst in einer Ausstellung präsentiert werden. 

Die Maler schrieben an Bernard, kurz nachdem Gauguin im November 1888 ins Gelbe Haus in Arles eingezogen war. Dort wollte der van Gogh seinen Traum von einer utopischen Künstlerkolonie verwirklichen. Die Beziehung der Maler war aber äußerst schwierig und endete tragisch, als van Gogh in einem Anfall von Wahnsinn einen Teil seines Ohres abschnitt.