Hitler wollte Maler werden

Angebliche Hitler-Kunst bringt 391.000 Euro bei Auktion

Bei einer Auktion in Nürnberg haben angeblich von Adolf Hitler gemalte Bilder insgesamt 391.000 Euro eingebracht

Den höchsten Preis erzielte ein Aquarell von Schloss Neuschwanstein, das für 100.000 Euro nach China verkauft wurde. Ein Nelkenstrauß-Stillleben wechselte für 73.000 Euro den Besitzer. Alle angebotenen Bilder wurden nach Angaben des Auktionshauses versteigert, darunter auch Ansichten von Wien, ein Prag-Bild und ein weiblicher Akt.

Die Bieter seien private Investoren aus China, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Frankreich und Deutschland gewesen. "Diese Sammler sind nicht auf diesen Maler spezialisiert, sondern haben allgemeines Interesse an hochwertiger Kunst", sagte Kathrin Weidler vom Auktionshaus in Nürnberg.

Die meisten Bilder sind mit "A. Hitler" signiert und sollen zwischen 1904 und 1922 gemalt worden sein. Bevor er Politiker wurde, wollte Adolf Hitler (1889-1945) Künstler werden. Zweimal wurde er jedoch von der Wiener Akademie der Bildenden Künste abgelehnt - 1907 und 1908.  Der Protokoll-Eintrag nach seiner Aufnahmeprüfung: "Probezeichnungen ungenügend". Mit Kopien von Postkartenmotiven verdiente er sich danach in Wien und München eine Weile seinen Lebensunterhalt. 2.000 bis 3.000 Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder soll er gemalt haben.

Sicher sein, dass ein Werk ein "echter Hitler" ist, kann man sich fast nie, wie die Wiener Kunsthistorikerin Birgit Schwarz sagt. "Da Hitler als Maler keinen eigenen Stil hatte, sondern nur abgemalt hat, ist es sehr schwer festzustellen, was von Hitler ist." Immer wieder kommen diese angeblich "echten Hitler" unter den Hammer. Es existieren jedoch auch unzählige Fälschungen. Solange keine NS-Symbole zu sehen sind, dürfen die Bilder verkauft werden.