Das Buch zur Schloßplatz-Debatte. Peter Müller: Symbolsuche.

Architektur der Überlegenheit

Sonnenbrillen wollen sie machen aus den Scheiben des Palastes der Republik, die Keller retten und Kaffee trinken aus PdR-Tassen, damit etwas bleibt vom mißverstandenen Gebäude, das nie mehr war als Scheinparlament mit Bowlingbahn. Und Folge einer Okkupation des Berliner Zentrums durch die Kommunisten. Von „monumentalen Gesten“, einer Architektur der Überlegenheit, die der Schloßsprengung folgen sollte, von Aufmarschplatz und Volkshalle, Regierungshochhaus mit Wasserbecken, berichtet Kunsthistoriker Peter Müller in seinem glänzenden Buch. Es ist eine Chronik des Scheiterns, der Versuch, Borniertheit mit Aufklärung zu begegnen.

Die Ost-Berliner Zentrumsplanung zwischen Repräsentation und Agitation. Gebr. Mann Verlag Berlin, 344 Seiten, 58 Euro.